Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Das Eckige muss ans Runde
Zunächst ein Präludium: Rolf Engler dient der Stadt seit 25 Jahren im Gemeinderat und wurde gestern dafür von König Daniel belobigt. Da es zu lange dauern würde, Rolfis Verdienste aufzuzählen, nur so viel: Er hat uns Rundbänke gebracht. Und bezahlt. Und die Sitzgelegenheiten sind dringender denn je zuvor. Weil alle sich uneins sind. So fordern die Bürger von Ravensburg gar einen runden Tisch, um den Eschersteg zu retten. Denn dieses Thema würde den kommunalen Wahlkampf im nächsten Jahr belasten. Meint zumindest deren Fraktionsvorsitzender Wilfried Krauss, der sich im nächsten Jahr nochmals aufstellen lassen will, um seine 50 Jahre Stadtrat voll zu bekommen. Oder waren es 100? Egal, die Oberlehrer-Pension bleibt ihm sicher. Und dann ist da natürlich noch das leidige Thema „Trommeln für alle“. Auch da soll ein runder Tisch gebildet werden. Den Vorsitz hat dann unser Oberdani, sofern er wiedergewählt wird. (Witzle g’macht). Weil er’s blickt. Hat er doch seine Doktorarbeit zum Thema „Mediation im Verwaltungsrecht: Möglichkeiten der Integration mediativer Elemente in das Widerspruchsverfahren“geschrieben. Also wird es jeweils 47seitige Gutachten zur Einbringung einer geregelten Einigung geben. Und am Schluss gibt es ein entschiedenes Unentschieden. Am Ende Landtagspetitionen. Da bleibt mir nur der Schluss: Herr, schmeiß Hirn ra‘. An alle runden Tische. Auch bei allen zukünftigen eckigen Stürmen aus dem Wasserglas.
Ihr Schussel