Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Strafe gegen Check24
Vergleichsportal verstößt gegen Informationspflicht
RAVENSBURG (ank) - Das Landgericht München hat gegen das Vergleichsportal Check24 ein Ordnungsgeld von 15 000 Euro festgesetzt. Vorausgegangen war ein Antrag auf Vollstreckung eines Urteils vom April 2017, das der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) gegen Check24 erstritten hatte. Damals hatten Richter des Oberlandesgerichts (OLG) München Check24 letztinstanzlich dazu verdonnert, seine Kunden vor dem Onlineabschluss einer Versicherung besser zu informieren. Seitdem muss Check24 seinen Kunden vor Vertragsabschluss ausdrücklich mitteilen, dass das Unternehmen als Makler agiert. Nach Auffassung des Landgerichts hat Check24 gegen das OLG-Urteil verstoßen.
Inzwischen untersucht auch das Bundeskartellamt Vergleichsportale wie Check24 auf mögliche Verstöße gegen verbraucherrechtliche Vorschriften.
ULM (mö) - Mit einer eigenen Personalberatung will die Handwerkskammer Ulm dem Fachkräftemangel begegnen: Am 1.
April nimmt ein Personalberater seine Arbeit auf, um Firmenchefs, Führungskräfte im Handwerk und Fachkräfte zu beraten. Das
Ziel: „Wir wollen unsere Mitarbeiter viel stärker als bisher an die Betriebe binden“, sagt Tobias Mehlich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer.
Die Entwicklung ist dramatisch: „Das Handwerk kann fast zwei Drittel der im Handwerk ausgebildeten Fachkräfte nicht halten“, begründet Kammerpräsident Joachim Krimmer, „zentrales Thema der Handwerksbetriebe ist die Bindung von Mitarbeitern“. Viel zu oft kündigen Handwerker kurz nach Ausbildungsende. Besserer Verdienst in der Industrie, geregelte Arbeitszeiten oder die Chance auf Weiterbildung seien häufig genannte Gründe. Vor allem aber sei das oftmals schlechte Verhältnis zum direkten Vorgesetzten, zum Firmeninhaber oder zu den Kollegen ausschlaggebend für eine Kündigung. Der sprichwörtlich raue Ton auf Baustellen und in Betrieben passe nicht mehr ins Jahr 2018. Hier will die Handwerkskammer ansetzen und mit dem Personalberater vor allem die Personalführung verbessern. Hauptgeschäftsführer Mehlich will die strategische Personalentwicklung thematisieren: „Die Motivation der Mitarbeiter, die Methoden der Personalführung und die Kommunikation mit Mitarbeitern stehen dabei im Vordergrund.“Handwerksbetriebe müssten sich viel stärker als „Arbeitgebermarke“in den Köpfen ihrer Mitarbeiter und potenzieller Bewerber etablieren. Mehlich sieht die Personalberatung als eine der wichtigsten Aufgaben der Kammer an: Schon bald, so glaubt er, seien vier Personalberater im Einsatz.