Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Blümcke ist gegen die längere Öffnung der Tourist-Info
Engler beharrt auf seinem Vorschlag und möchte DHBW mit einbinden
RAVENSBURG (vin) - Die Ravensburger Tourist-Info wird nicht länger geöffnet. Eine entsprechende Absage erteilte der Erste Ravensburger Bürgermeister Simon Blümcke in einer Mail dem CDU-Stadtrat Rolf Engler. Dieser hatte sich darüber gewundert, dass die städtische Tourist-Information im Lederhaus samstags schon um 14 Uhr schließt und Gäste der Stadt für das restliche Wochenende vor verschlossenen Türen stehen. Also dann, wenn sie eigentlich Zeit hätten, die Stadt zu besichtigen. Engler forderte, die Tourist-Info zumindest am Samstag bis 16 Uhr offen zu halten.
„Als Fachmann in Sachen Kosten für Personal wissen Sie, dass längere Öffnungen immer Personalmehrungen bedeuten“, schreibt Blümcke an Engler, der vor seiner Rente in der Personalabteilung bei MTU in Friedrichshafen beschäftigt war. Gerade das Wochenende sei durch Zulagen kostspielig. „Sicher ist Ihnen auch nicht entgangen, dass wir die Öffnungszeiten schon ohne neues Personal optimiert und an den neuen Standort im Herzen der Stadt angepasst haben.“
Besucherfrequenz wird gemessen
Im Vergleich zum alten Standort (damals war die Samstagsöffnungszeit von 10 bis 13 Uhr) sei das Lederhaus samstags eineinhalb Stunden länger geöffnet, von 9.30 bis 14 Uhr. „Ebenfalls deckt sich Ihre Einschätzung des Bedarfs nicht mit unseren Frequenzmessungen“, so Blümcke weiter. Aufgrund der automatischen Besucherzählung kenne die Stadtverwaltung die stündlichen Besucherfrequenzen der Tourist-Info. Samstags sei die Einrichtung zwischen 10 und 12 Uhr am besten besucht. Bereits ab 12.30 Uhr sei es wesentlich ruhiger. Zwischen 13 und 14 Uhr kämen nur noch 15 Prozent der Tagesbesucher. Angeblich habe es auch noch keine Beschwerden über die Öffnungszeiten gegeben, meint Blümcke – „ganz im Gegenteil“.
Rolf Engler beharrt indes auf seinem Vorschlag als „ersten Schritt“, um den Tourismus in Ravensburg zu stärken. „Wir müssen den Kundenwunsch in den Mittelpunkt stellen.“Zudem schlägt er die Überarbeitung des städtischen Tourismus-Konzeptes vor. „Da unsere DHBW gerade den Bereich Tourismus sehr erfolgreich und anerkannt lehrt, könnte auch diese Kompetenz eingebunden werden. Eine Außenbetrachtung ist sicher notwendig und sehr nutzbringend“, so Engler.