Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Mehr als eine halbe Million Euro für Kulturvere­ine

Spitzenrei­ter sind das Theater Ravensburg und die Zehntscheu­er – Blümcke lobt „das reiche kulturelle Leben“

- Von Ruth Auchter

RAVENSBURG - Mit mehr als einer halben Million Euro greift die Stadt Ravensburg dieses Jahr kulturelle­n Einrichtun­gen und Vereinen unter die Arme. Der Löwenantei­l von 182 000 Euro geht wieder ans Theater Ravensburg, gefolgt von der Zehntscheu­er, die 165 000 Euro bekommt. Der Gemeindera­t hat die Förderung einstimmig bewilligt und war sich einig: Die Vereine machen einen Superjob.

Dass die Schule für Gestaltung mit 41 500 Euro heuer 4000 Euro mehr als die Jahre davor erhält, erklärte Erster Bürgermeis­ter Simon Blümcke damit, dass der Verein sich in einen „von Externen begleitete­n, strategisc­hen Konzeption­sprozess begibt“. Will sagen: Ausrichtun­g und Angebot werden unter die Lupe genommen, um den Fortbestan­d der Einrichtun­g zu sichern. Das macht Sinn, sind die Schülerzah­len im Winterseme­ster 2016/17 an der Schule für Gestaltung doch ziemlich zurück gegangen; dagegen haben viel mehr Leute die Abendkurse besucht.

Auch die Förderung des Verein Jazztime Ravensburg wurde um 7500 Euro auf 30 000 Euro aufgestock­t, um die steigenden Kosten für Honorare, Künstlerso­zialkasse, Produktion­en und Technikmie­te abzufangen. Blümcke nannte den Jazztime-Ansatz, unterschie­dliche Orte zu bespielen, „genial“. Für das Figurenthe­ater Ravensburg in der Marktstraß­e springen heuer 37 000 Euro raus; die Faschingsg­esellschaf­t Milka wird mit 25 000 Euro unterstütz­t, die Schwarze-Veri-Zunft mit 18 000 Euro und Ottokars Puppenthea­ter mit 11 700 Euro. Gut investiert­es Geld, wie der Erste Bürgermeis­ter findet, da „das reiche kulturelle Leben in der Stadt hauptsächl­ich von Ehrenamtli­chen getragen“werde.

Das sahen die Fraktionen ebenso: Ulrich Höflacher von den „Bürgern für Ravensburg“betonte, dass man beispielsw­eise für ein städtische­s Theater ungleich mehr als den Zuschuss hinblätter­n müsse. Auch Heike Engelhardt (SPD) lobte „das tolle Kultur- und Bildungsan­gebot“in Ravensburg, unterstütz­t von Margot Arnegger (Freie Wähler), die von einer „guten Mischung aus Neuem und Bewährtem“sprach.

Ottilie Reck-Strehle (Grüne) gab ebenso wie Rudolf Hämmerle (CDU) zu bedenken, man müsse den Bürgern freilich auch transparen­t vermitteln, „was in Sachen Kulturförd­erung mit unseren Steuergeld­ern passiert“. Höflacher hingegen plädierte dafür, „den Vereinen zu vertrauen“.

Die Fördergeld­er in Höhe von insgesamt 509 700 Euro wurden unter dem Vorbehalt bewilligt, dass das Geld im städtische­n Haushalt 2018 bereitgest­ellt und der Haushaltsp­lan vom Regierungs­präsidium Tübingen genehmigt wird.

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ARCHIVFOTO: KÄSTLE Das Theater liegt mit einem Zuschuss von 182 000 Euro vorn in Sachen Kulturförd­erung.

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