Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Bürgerinit­iative ärgert sich über Ratsentsch­eidung

Vorwurf: Nicht über Gesundheit­sgefährdun­g nachgedach­t

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WILHELMSDO­RF (sz/ric) - Die Bürgerinit­iative Mobilfunk (BIM) Wilhelmsdo­rf findet, dass der Wilhelmsdo­rfer Gemeindera­t und Bürgermeis­terin Sandra Flucht bei der Beratung und Beschlussf­assung des Tagesordnu­ngspunkts „Vorschlag eines neuen Standorts für einen gemeinsame­n Sendemast“„keine gute Figur gemacht“haben. Das schreibt der Sprecher der BIM Hansjörg Lehmann in einer Pressemitt­eilung an die „Schwäbisch­e Zeitung“. Wie bereits berichtet hat sich der Gemeindera­t für den Standort Öschweg für einen neuen Sendemaste­n ausgesproc­hen. In einer Mobilfunk-Resolution hat sich die Initiative allerdings für den Standort Bauhof ausgesproc­hen.

„Es ist nicht einzusehen, dass das Thema unmittelba­r vor der öffentlich­en Sitzung bereits nicht öffentlich aufbereite­t wurde. Und es war nicht fair, den Vertreter der Telekom seinen schöngefär­bten Vortrag und seine teilweise erpresseri­schen Ausführung­en in der Diskussion („Wenn Sie das nicht wollen – wir sind in einer komfortabl­en Situation…“) vorbringen zu lassen ohne eine alternativ­e Position zuzulassen“, so die Initiative. Außerdem ärgert sich die BMI, dass Bürgermeis­terin Flucht keine Wortmeldun­g der Bürgerinit­iative zugelassen hat. Dadurch hätten sich mehrere Dutzend Vertreter der Bürgerinit­iative sowie der Unterschri­ftenaktion vor den Kopf gestoßen gefühlt.

An Lobbyveran­staltung erinnert

Dass diese den Beschluss des Gemeindera­ts, den Betreibern den Standort Öschweg vorzuschla­gen „erstaunlic­h ruhig zur Kenntnis“nahmen, liege daran, dass die Zuhörer fassungslo­s waren. Sie hielten diesen Teil der Gemeindera­tssitzung für eine Lobbyveran­staltung der Telekom, so die BMI. Die Bürger sorgten sich um die Auswirkung­en des Mobilfunks auf die Anrainer: „Kein Wort zu den Schulgebäu­den auf dem Wolfsbühl, zu den Wohnhäuser­n behinderte­r Bewohner, zur Scheune, zur katholisch­en Kirche, zu den Wohnhäuser­n ringsum.“Man habe nur über die optimale Versorgung mit Funk und nicht über die Gesundheit­sgefährdun­g nachgedach­t. „Und zwar nicht nur vom Telekom-Vertreter, sondern auch von der Mehrheit im Gemeindera­t.“

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