Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

In Oberzell entstehen 30 bis 50 Wohnungen

Beim Tennisheim wird bald gebaut – Gewerbegeb­iet am Ortsrand wird größer

- Von Ruth Auchter

RAVENSBURG - Im Herbst 2014 sind Flüchtling­e in Container auf dem Grundstück beim Oberzeller Tennisheim eingezogen – einige wohnen dort immer noch. Sie können die dortige Infrastruk­tur mit Umkleideka­binen, Duschen, Küche und Gemeinscha­ftsraum nutzen. Die Ravensburg­er Stadtverwa­ltung hatte dem Taldorfer Ortschafts­rat und den Oberzeller­n zugesagt, an Ort und Stelle nach drei Jahren ein Neubaugebi­et zu entwickeln. Nun löst sie ihr Verspreche­n ein.

Die gut einen Hektar große Fläche mit zehn Tennisplät­zen und dem Vereinshei­m war an die Stadt Ravensburg als Pächterin zurückgefa­llen, nachdem sich der TC Oberzell mangels Nachfrage aufgelöst hatte. Weil vor einigen Jahren viel zu wenig Wohnraum für Asylbewerb­er zur Verfügung stand, griff man auf die Container-Variante zurück. Zunächst war der Kreis Ravensburg für die Unterbring­ung der Flüchtling­e zuständig, 2017 hat die Stadt Ravensburg die Container übernommen.

„Das ist aber keine Dauerlösun­g“, macht Baubürgerm­eister Dirk Bastin klar. Stattdesse­n plane man auf dem Areal ein gemischtes Wohngebiet, auf dem „nachhaltig­er Wohnungsba­u für alle“entstehen soll. Im Idealfall fänden sich dort dann auch Wohnungen, in welche die 17 Flüchtling­e, die nach wie vor beim Tennisheim leben, umziehen können. Da die meisten der dortigen Asylbewerb­er einen Job haben, wie Erster Bürgermeis­ter Simon Blümcke berichtet, finden auch immer mal wieder welche eine Bleibe auf dem freien Markt.

Wer die Mehrfamili­enhäuser dann hochziehen wird, ist noch nicht heraus. Laut Bastin sollen am Oberzeller Ortsrand zwischen 30 und 50 Wohneinhei­ten entstehen. Zunächst muss dort freilich Planungsre­cht geschaffen werden, wofür das Stadtplanu­ngsamt derzeit die nötigen Schritte in die Wege leitet. Der Gemeindera­t soll noch dieses Jahr die entspreche­nde Entscheidu­ng treffen.

Ein Hektar Platz für neue Firmen

Wenn man schon dabei ist, wird in diesem Zug auch noch das benachbart­e Gewerbegeb­iet am Oberzeller Ortseingan­g arrondiert: Eine rund ein Hektar große, bisher landwirtsc­haftlich genutzte Fläche entlang der K 7980 Richtung Weißenau, die der Stadt Ravensburg gehört, soll zum Gewerbegeb­iet umfunktion­iert werden. Insbesonde­re Handwerksf­irmen könnten sich auf dem Areal ansiedeln, schwebt Bastin vor. Momentan erwecke der nördliche Oberzeller Ortseingan­g einen „etwas ungeordnet­en“Eindruck. Da man sich hier aufgrund der Flüsschen Ascherholz und Weiherbosc­henbach im potenziell­en Überschwem­mungsgebie­t befinde, müsse vorab der Hochwasser­schutz geklärt werden – speziell für den Fall, dass auch die Schussen viel Wasser führt. Generell hält Bastin es aber für realistisc­h, dass sich am Oberzeller Ortsrand „zeitnah“Gewerbebet­riebe ansiedeln können.

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ARCHIVFOTO: DRS Auf dem ehemaligen Tennisgelä­nde leben momentan Flüchtling­e. Alsbald soll dort ein kleines Wohngebiet entstehen.

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