Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Neue Routen mit neuen Schildern

Für die Radler in der Ferienregi­on Allgäu-Bodensee soll es bald ein Netz von zwölf Touren geben

- Von Jan Peter Steppat

WANGEN/REGION - Die bei einer Veranstalt­ung vor einem knappen Jahr ausgegeben­en Ziele der Ferienregi­on Allgäu-Bodensee in Sachen Radtourism­us ließen aufhorchen: Zwölf regionale Touren sollten ausgewiese­n, neu beschilder­t und vermarktet werden. Mittlerwei­le ist das Projekt längst in die Gänge gekommen, voraussich­tlich im kommenden Jahr könnten Radfahrer aus nah und fern auf den Strecken unterwegs sein. Nicht nur Ortskundig­e sollen diese schnell erkennen. Denn der bestehende Schilderwa­ld wird durch einheitlic­hte neue Zeichen ersetzt. Am Ende soll die Zertifizie­rung als „ADFC-Radreisere­gion“stehen.

Jüngste Marksteine dieser touristisc­hen Neuentwick­lung sind ein Kreistagsb­eschluss und ein Workshop, der kürzlich im Wangener Rathaus über die Bühne ging (die SZ berichtete). Demnach nimmt der Kreis die Bestrebung­en der Ferienregi­on Allgäu-Bodensee, die vornehmlic­h aus den Kommunen des Württember­gischen Allgäu besteht, zum Anlass, ebenfalls das Schilderdi­ckicht neu zu strukturie­ren. Bei dem Workshop ging es zuletzt an die Planungen der zwölf zwischen 25 und 65 Kilometer langen Routen. Sie sollen ein zusammenhä­ngendes Netz zwischen Neuravensb­urg im Süden, Bad Waldsee, Bad Wurzach und Aichstette­n im Norden, die Iller, Isny und Maierhöfen im Osten sowie Schlier und Grünkraut im Westen ergeben.

„Wir verspreche­n uns davon eine Zunahme an Radtourist­en“, erklärt Belinda Unger, Geschäftsf­ührerin des Zweckverba­nds Ferienregi­on Allgäu-Bodensee und Wangener Gästeamtsl­eiterin, den Hintergrun­d. Dabei hat sie mit diesem Projekt Gäste im Sinn, die sich – mutmaßlich zur Freude von Hotel- und Pensionsbe­treibern – gleich an mehreren Tagen hintereina­nder von einem festen Zielort auf den Weg machen.

Ein Kernstück bei der Umsetzung ist die Beschilder­ung. Hier beklagt Belinda Unger, dass in der Vergangenh­eit zwar Tausende Schilder aufgestell­t worden seien, allerdings unter anderem aufgrund oft unklarer Herkunft die Übersicht fehle. Und: „Bei einer Erfassung des Bestands haben wir schnell festgestel­lt: Uns fehlt als Basis ein digitales Radwegenet­z.“Letzteres ist aber Voraussetz­ung, um vom Allgemeine­n Deutschen Fahrradclu­b (ADFC) das Gütesiegel der Radreisere­gion zugesproch­en zu bekommen.

Vorbild Ostallgäu

Bei der Planung lehnt sich der Zweckverba­nd an der Region Ostallgäu an, die die Zertifzier­ung bereits in der Tasche hat. Das gilt auch für das Ziel, die zwölf Touren jeweils mit Namen auszustatt­en. So gibt es im Ostallgäu etwa eine „8-Seen-“, eine „Forggensee­runde“und einen „Emmentaler Radweg“. Für das Württember­gische Allgäu kann sich die Tourismuse­xpertin analog zum Beispiel eine „Wilde Wassertour“als Bezeichnun­g für eine an der Argen gelegene Route vorstellen. Und was im Ostallgäu generell für alle Touren mit dem Begriff „Schlosspar­k im Allgäu“überschrie­ben ist, könnte hier „Naturschat­zkammer Württember­gisches Allgäu“heißen – bisher noch ein Arbeitstit­el.

Die dafür vorgesehen­en neuen Schilder will Belinda Unger lieber heute als morgen aufstellen lassen. Sie gibt aber zu, dass dafür das Frühjahr 2019 realistisc­h sei. Wie das Ostallgäu arbeitet die hiesige Ferienregi­on bei dem Projekt mit dem von dort stammenden Büro „Topplan“zusammen, das in Sachen Beschilder­ung derzeit beim „Feintuning“sei.

Das Aussehen der Wegweiser steht jedenfalls schon fest. Laut Unger sollen wie weiß mit grüner Schrift sein – gemäß des bundeseinh­eitlichen Standards. Die Routen sollen speziell durch einzuhänge­nde Täfelchen mit entspreche­ndem Signet erkennbar sein. Und auch hier gibt es Vorbilder, etwa die Putte der Oberschwäb­ischen Barockstra­ße.

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ARCHIVFOTO: THOMAS WARNACK Für die Radfahrer im Württember­gischen Allgäu soll es künftig zwölf ausgewiese­ne Tourenwege geben.

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