Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Riesenscho­ck“

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Bernd Schick, Bürgermeis­ter in Wilhelmsdo­rf von 1973 bis 1988, erinnert sich im Gespräch mit Herbert Guth noch lebhaft an die Zeit, als seine Gemeinde nach der Volkszählu­ng von 1987 auf einen Schlag fast 900 Einwohner weniger angerechne­t bekam als bis dahin ausgewiese­n.

Herr Schick, vor 30 Jahren mussten Sie den Gemeinderä­ten und der Bevölkerun­g mitteilen, dass nach der Volkszählu­ng rund 900 Einwohner mit einem Hauptwohns­itz gemeldet sind als angenommen. Das bedeutete für die Folgejahre einen gewaltigen Einbruch bei den Einnahmen. Wie kam die Nachricht bei Ihnen an?

Es war für mich ein Riesenscho­ck. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, wie diese Differenz zustande kam. Die Gemeindeve­rwaltung durfte sich

Der damals eben erst begonnene Bau einer modernen Gemeindeha­lle wurde daraufhin sofort gestoppt. War diese Entscheidu­ng aus heutiger Sicht richtig?

Diese Entscheidu­ng war absolut richtig. Der Verlust der Zuwendunge­n betrug pro Einwohner rund 1000 D-Mark, also ein Minus von 900 000 D-Mark pro Jahr. Rückblicke­nd meine ich aber, dass wir die endgültige Entscheidu­ng gegen einen Hallenbau länger hätten abwarten sollen. In der Folge mussten in Wilhelmsdo­rf, Zußdorf und Esenhausen Einrichtun­gen geschaffen werden, die insgesamt viel teurer waren, als eine zentrale Halle mit vielfältig­en Funktionen gekostet hätte.

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FOTO: HERBERT GUTH Bernd Schick

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