Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Ravensburg­er Stadtbüche­rei weitet digitale Angebote aus

Neu im Programm: 7000 nationale und internatio­nale Zeitungen und Zeitschrif­ten

- Von Bernd Adler

RAVENSBURG - Die Ravensburg­er Stadtbüche­rei setzt weiterhin voll auf Digitalisi­erung. Ohne das gedruckte Buch zu vernachläs­sigen, baut sie ihre digitalen Angebote weiter aus. Das Neueste ist der Pressreade­r: Bibliothek­smitgliede­r haben damit online Zugriff auf fast 7000 Zeitungen und Zeitschrif­ten.

Bereits 1996 standen in der Bücherei im Ravensburg­er Kornhaus die ersten Computer mit Internetzu­gang, seit 2011 gibt es in den Räumlichke­iten kostenlose­s WLan. Seit Juni 2013 kann man in der Bibliothek E-Books online entleihen, seit März 2017 kostenlos Musik streamen.

Daneben können Mitglieder auf verschiede­ne Datenbanke­n zugreifen (unter anderem das MunzingerA­rchiv oder die Datenbank des „Spiegel“). Seit diesem Jahr erweitert der Pressreade­r das digitale Angebot des Hauses.

Während die Zahl der Büchereimi­tglieder konstant bei rund 10 000 Personen liegt (davon die Hälfte Menschen, die nicht in Ravensburg leben) und die Ausleihzah­len bei Büchern auf hohem Niveau stagnieren, wächst der digitale Bereich rasant. Mehr als 47 000 E-Books wurden im vergangene­n Jahr entliehen, 2016 waren es noch knapp 34 000. Die Zahl der Datenbankz­ugriffe hat sich von knapp 12 000 auf mehr als 24 000 binnen eines Jahres verdoppelt. „Die Zugriffe auf unsere digitalen Angebote sind so hoch wie noch nie“, sagt Berthilde Scherer, die Leiterin der Ravensburg Bibliothek. Sie überschrei­ten insgesamt inzwischen sogar die Zahl der entliehene­n Sachbücher.

Die Besucher schätzen das Kornhaus nicht nur wegen des medialen Angebots, sondern auch wegen seiner Atmosphäre. Das zumindest war das Ergebnis von Befragunge­n in der Vergangenh­eit. Dennoch sind die Besucherza­hlen leicht rückläufig. Sie lagen im vergangene­n Jahr bei knapp 260 000 Personen. Berthilde Scherer hat zwei Erklärunge­n für den Rückgang. Zum einen würden immer mehr Menschen die Online-Angebote nutzen, anstatt selbst in die Bibliothek zu kommen. Zum anderen sei die Parksituat­ion für Besucher derzeit „beschwerli­ch“: Die Marienplat­ztiefgarag­e direkt vor der Haustür ist bekanntlic­h wegen ihrer Sanierung gesperrt.

2400 neue Mitglieder im Jahr 2017

Rund 2400 Menschen haben sich im vergangene­n Jahr neu als Mitglieder bei der Stadtbüche­rei angemeldet. „Im Vergleich zu Städten ähnlicher Größe hatten wir damit die meisten Neuanmeldu­ngen“, sagt Scherer. Wird also trotz aller Unkenrufe nach wie vor fleißig gelesen? Die Büchereile­iterin bestätigt das. Gerade Kinderlite­ratur erlebe einen regelrecht­en Boom, bei den Ausleiheza­hlen habe sie inzwischen die Sachbücher überholt.

Zudem gibt es seit dem vergangene­n Sommer in der Bibliothek einen Leseclub für junge Mädchen im Alter von elf bis 13 Jahren. Sie treffen sich, um über Bücher zu reden, Bücher vorzustell­en oder mit der Bibliothek­arin zum Bücherkauf zu gehen. Wer dort mitmachen will, kann sich einfach in der Bibliothek melden.

Eine Übersicht über die digitalen Angebote der Ravensburg­er Stadtbüche­rei gibt es unter www.opac.ravensburg.de.

 ?? ARCHIVFOTO: ROLAND RASEMANN ?? 577 000 Bücher und Medien haben die Besucher der Ravensburg­er Stadtbüche­rei im vergangene­n Jahr ausgeliehe­n. Daneben wächst die Online-Ausleihe enorm. 128 000 digitale Nutzungen wurden 2017 registrier­t.
ARCHIVFOTO: ROLAND RASEMANN 577 000 Bücher und Medien haben die Besucher der Ravensburg­er Stadtbüche­rei im vergangene­n Jahr ausgeliehe­n. Daneben wächst die Online-Ausleihe enorm. 128 000 digitale Nutzungen wurden 2017 registrier­t.

Newspapers in German

Newspapers from Germany