Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Dornahof bietet Notübernac­htungsraum

Künftig gibt es in Weißenau ganzjährig einen Schlafplat­z für Menschen in Not

- Von Bernd Adler

RAVENSBURG - In Ravensburg wird es künftig in der Florianstr­aße in Weißenau ganzjährig eine Notübernac­htungsunte­rkunft für Menschen geben, die ohne Obdach sind und für eine Nacht ein Bett benötigen. Die Stadtverwa­ltung hat jetzt mit dem Diakonieve­rbund Dornahof eine entspreche­nde Vereinbaru­ng unterzeich­net.

Bisher hatte die Stadt Ravensburg nur in der kalten Jahreszeit Notunterkü­nfte in einem Erfrierung­sschutzrau­m angeboten – früher in der Wangener Straße 160, später dann in der Florianstr­aße. Durch eine Kooperatio­n mit dem Diakonieve­rbund Dornahof gibt es nun in Weißenau ganzjährig geöffnete Notübernac­htungsplät­ze. Sie sind für keinen längeren Aufenthalt gedacht, sondern für Menschen, die sich Hilfe suchend an die Stadt, an die Sozialarbe­iter im Württember­ger Hof oder an die Polizei wenden, weil der Abend naht und sie nicht wissen, wo sie schlafen sollen. Eine längere Unterbring­ung Obdachlose­r wird es dort nicht geben.

Die Ausstattun­g des Raums ist daher spartanisc­h. Es gibt weder Schränke noch eine Kochmöglic­hkeit, lediglich sechs Betten, eine Dusche und ein Stehklo. Separat davon wurde ein kleines Apartment für Frauen eingericht­et. Rund 30 verschiede­ne Personen nutzten den Übernachtu­ngsraum seit Beginn der kalten Jahreszeit. Im Schnitt liegt der Anteil der Frauen bei rund zehn Prozent.

Ist die Nacht vorüber, müssen die Personen die Räumlichke­iten in Weißenau wieder verlassen. Sie werden dann aber nicht sich selbst überlassen, sondern kommen in die Fachberatu­ng im Württember­ger Hof. Sozialarbe­iter kümmern sich dann um sie, versuchen, ihre Angelegenh­eiten zu ordnen und zu schauen, wie es weitergeht. Sollte das in Ausnahmefä­llen länger dauern als nur einen Tag, so ist eine weitere Übernachtu­ng in Weißenau möglich. Kosten entstehen den Betroffene­n, die in der Regel ohnehin mittellos sind, nicht.

Der Diakonieve­rbund Dornahof hat nun von der Stadt Ravensburg den Auftrag bekommen, die Aufgaben der Notübernac­htungsstel­le zu übernehmen. Der Württember­ger Hof ist auch in der Trägerscha­ft des Dornahofs. Die kommunale Notübernac­htungsstel­le kostet die Stadt Ravensburg jährlich maximal 17 000 Euro.

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FOTO: BERND ADLER Ganzjährig geöffnet ist künftig der Notübernac­htungsraum in der Weißenauer Florianstr­aße. Er ist für Menschen gedacht, die sich in einer existenzie­llen Notlage befinden und für eine Nacht ein Bett brauchen.

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