Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Ein bisschen werden und sein wie Hans und Sophie Scholl
Geschwister-Scholl-Schule der Stiftung KBZO gedenkt der Widerstandsbewegung „Weiße Rose“
WEINGARTEN (sz) - Seit 2011 hören die allgemeinbildenden Schulen der Stiftung KBZO auf den Namen Geschwister-Scholl-Schule. Benannt nach Sophie und Hans Scholl, den bekanntesten Mitgliedern der Widerstandsbewegung „Weiße Rose“, deren Ermordung durch das NS-Verbrecher-Regime in diesen Tagen zum 75. Mal gedacht wird. Ihre Auflehnung richtete sich gegen das diktatorische Nazi-System, das auch die Rechte und die Würde von Menschen mit Behinderung auf unmenschlichste Weise missachtete, so eine Pressemitteilung des KBZO.
Den 75. Todestag der Geschwister Scholl sowie den Gedenktag an alle Opfer des Holocaust nahmen Schüler und Lehrerkollegium zum Anlass, im Beisein des KBZO-Vorstandsvorsitzenden Ulrich Raichle und des Direktors des Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrums, Thomas Sigg, sich ein weiteres Mal intensiv mit den Themen Diktatur, Widerstand und Demokratie zu beschäftigen. „Ziel unserer Schulgemeinschaft ist es, Demokratie zu leben“, sagten die Schulsprecher in ihrer gemeinsamen Rede. „Ein bisschen werden und sein wie Hans und Sophie Scholl, gerade auch in einer für uns und unser Leben völlig ungefährlichen Zeit.“Die Schüler sollten und wollten von den Geschwistern lernen, aufmerksam zu sein, für das, was um sie herum geschieht, heißt es weiter in der Pressemitteilung. „Wir müssen uns wehren, wenn wir Unrecht erkennen, Zivilcourage zeigen, wenn es notwendig ist“, forderten die Schulsprecher.
Wie sich die Schüler mit der Erinnerungskultur auseinandersetzen, zeigten sie nicht nur im Rahmen der musikalisch umrahmten Gedenkstunde, sondern auch in eindrucksvoller Weise bei verschiedenen Mitmachund Bastelangeboten, Fragerunden sowie rund um die Ausstellung „Weiße Rose“aus München im Schulhaus. So wurden auf alten Schreibmaschinen Flugblätter getippt, weiße Rosen aus Krepppapier oder Teig gefertigt, Gesetzestexte von „damals“und heute zugeordnet oder Quizfragen zu den Flugblättern beantwortet, die zuvor durch Schulhaus flatterten – wie vor 75 Jahren die Flugblätter der Geschwister Scholl, die sie an der Universität München verteilten.