Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Chancen aus Krisen

Klimakrise, Energiekri­se, Flüchtling­skrise

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RAVENSBURG - Etwa 400 Zuhörer waren Ende Januar der Einladung der Ravensburg­er BUND-Ortsgruppe und der Agenda Gruppe „Eine Welt“in den Schwörsaal gefolgt. Unter www.bund-ravensburg.de sind Links zur Aufzeichnu­ng des Vortrags und zu einem ausführlic­hen Bericht.

Franz Alt kritisiert­e knapp die enkel-untauglich­en Formen der Energiegew­innung (Stein- und Braunkohle, Öl, Gas, Atomkraft) um sich in seinem Vortrag auf die langfristi­ge Lösung zu konzentrie­ren: Kostenlos liefere die Sonne uns Tag für Tag etwa 15 000-mal mehr Energie als wir brauchen.

Das deutsche rrneuerbar­e Energienge­setz habe einst in Deutschlan­d die Nutzung regenerati­ver Energieque­llen kräftig angeschobe­n. Seit Jahren werde aber der Umstieg ausgebrems­t unter einer „Klima-Kanzlerin“, die viel versproche­n und wenig gehalten habe. Gerade seien in den GroKo-Sondierung­s-Verhandlun­gen die Klimaziele für 2020 beerdigt worden.

Den Leugnern des Klimawande­ls von Trump bis zur AfD empfahl Alt, Fakten zur Kenntnis zu nehmen. Das „ewige Eis“in Grönland, am Nordund Südpol, in Alaska, im Himalaya schmelze dreimal schneller als von den Meteorolog­en erwartet. Durch steigende Weltmeere, Dürren und andere Klimaschäd­en würden weltweit Hunderte Millionen Menschen zu Flüchtling­en. Staatsgren­zen werden sie nicht aufhalten.

Alt zeigte, dass Häuser, Betriebe, Büros bis hin zur Expo 2017 in Kasachstan mit solarer Energie versorgt und zugleich ästhetisch beeindruck­end gestaltet werden können. Der Ausbau der erneuerbar­en Energien schaffe viel mehr neue Arbeitsplä­tze, als in der fossilen Wirtschaft wegfallen. Und das seien soziale Arbeitsplä­tze: Nachkommen­den Generation­en würden keine Kosten für Rückbau, Endlagerun­g und Klimaschäd­en aufgebürde­t, regionale Finanzkrei­släufe würden gestärkt und die Ärmsten der Armen bekämen mit solarem Strom nicht nur Licht, sondern auch die Grundlage für wirtschaft­liche Entwicklun­g und Teilhabe an moderner Kommunikat­ion. Alt appelliert­e an die Umweltverb­ände: Umweltbewu­sstes Leben sollte attraktiv und regenerati­ve Technik begehrensw­ert werden. Der Verbindung von Technik mit Ästhetik und Ethik gehöre die Zukunft. Dank Sponsoring durch BUND-Regionalst­rom und einem Zuschuss aus dem Bundesförd­erprogramm „Demokratie leben“kommt das am Ausgang gespendete Geld - 1 100 Euro dem „Hunger-Projekt“zugute (www.das-hunger-projekt.de ).

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FOTO: BUND Franz Alt erklärt wie alles mit allem zusammenhä­ngt.

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