Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Neues Baugebiet für Schmalegg soll schnell kommen
Erweiterung im Nordwesten – Dilemma wie bei „Brachwiese III“schließt Stadt aus
RAVENSBURG (jab) - Das Baugebiet „Ortsmitte Schmalegg III“soll zügig entwickelt werden. Der städtische Ausschuss für Umwelt und Technik hat der beschleunigten Aufstellung eines Bebauungsplan für das Gebiet in seiner jüngsten Sitzung mehrheitlich zugestimmt. Einzig die Grünen haben sich enthalten.
Aufgrund der Bevölkerungsentwicklung, der starken Nachfrage nach Wohnungen und Eigenheimen sowie dem Bedarf nach einer neuen Kindertageseinrichtung in Schmalegg müssen in der Ravensburger Ortschaft dringend weitere Bauplätze geschaffen werden. Umso wichtiger ist das Vorhaben, weil das Baugebiet „Brachwiese III“im Süden wegen juristischer Streitigkeiten derzeit vor Gericht und damit immer noch auf Eis liegt.
Am nordwestlichen Ortsrand soll das Baugebiet „Ortsmitte Schmalegg III“entstehen, das Teil einer größeren Konzeptionsfläche von rund 7,8 Hektar ist. Diese grenzt an Ringgenburgstraße und Trutzenweiler Straße an und reicht bis zum Bühlhäuslebach. Die Fläche, für die es nun einen Bebauungsplan geben soll, wird zwischen drei und vier Hektar groß sein. Die reine Baulandfläche beträgt einen Hektar. Die Grundstücke werden über die Ringgenburgstraße erschlossen. Sollte das Baugebiet später erweitert werden, ist auch eine Erschließung über die Trutzenweiler Straße denkbar.
Beschleunigtes Verfahren
Der Bebauungsplan soll unter Anwendung des sogenannten „beschleunigten Verfahrens“aufgestellt werden. Das Baugesetzbuch ermöglicht ein solches Vorgehen, wenn sich Wohngebiete an bebaute Ortsteile anschließen und deren Grundfläche maximal ein Hektar groß ist. Eine Umweltprüfung sowie ein Umweltbericht sind in diesem Falle nicht erforderlich. Das sehen die Ravensburger Grünen kritisch, weshalb sie sich bei der Abstimmung vergangene Woche enthalten haben. Der Schmalegger Ortschaftsrat hat dem Vorgehen bereits Ende Januar zugestimmt.
Die Stadt Ravensburg ist indes zuversichtlich, dass das Baugebiet „Ortsmitte Schmalegg III“kein zweites „Brachwiese III“wird. Die Bedingungen seien ganz andere, sagt Baubürgermeister Dirk Bastin. So gehe es bei der Brachwiese um eine angrenzende Intensivobstanlage mit rund 20 Hektar, die im Besitz eines einzigen Obstbauern ist.
Rund um das geplante neue Baugebiet „Ortsmitte Schmalegg III“gebe es hingegen weniger Intensivobstanlagen und der Abstand zu ihnen sei größer. Zudem hätten die Plantagen eine andere Anordnung, seien kleiner und in den Händen mehrerer Obstbauern. „Die Risiken sind minimiert“, beruhigt Baubürgermeister Bastin.