Guter Vertrauensvorschuss

Die Kreis-CDU hat den personellen Staffelstabwechsel vollzogen. Er kommt in einer politisch unruhigen

Zeit, auch intern bei den Christdemokraten. Also ist es keine abgedroschene Phrase zu behaupten, dass die vielzitierten Herausforderungen für die neue Parteispitze besonders groß sind.

Das Wahlergebnis ist dabei für Christian Natterer ein guter, wenngleich kein überragender Vertrauensvorschuss. Zu erwarten, dass er gleich Resultate auf dem Niveau seines langjährigen und landespolitisch äußerst profilierten Vorgängers Rudolf Köberle einfährt, wäre aber vermessen. Mit dem Wangener bekommt die Kreis-CDU einen Vorsitzenden, der als guter Organisator mit guten Verbindungen „nach oben“gilt. Zudem hat er nach wie vor einst selbst bekundete bundespolitische Ambitionen. Dass er in den nächsten Jahren doch noch in den Bundestag einzieht, ist angesichts seiner Position als zweiter Nachrücker auf der Landesliste nicht unwahrscheinlich.

All dies kann den Christdemokraten im Kreis nicht schaden. Gleichwohl steht Christian Natterer dann vor dem Spagat, tatsächlich die versprochenen Brücken zu bauen – auch zwischen der Kommunalpolitik und den übergeordneten Ebenen. Vor dem Hintergrund des eigenen politischen Werdegangs kann dies gelingen. Allerdings wird er sich daran messen lassen müssen – wie auch irgendwann an der Arbeit Rudolf Köberles.