Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Fridi Miller ist mit Ravensburg-Themen nicht vertraut
RAVENSBURG (jab) - Fridi Miller, bei der Oberbürgermeisterwahl in Ravensburg die Gegenkandidatin von Amtsinhaber Daniel Rapp, tut sich mit lokalen Themen schwer. Wie sie selbst zugibt, hat sie von der Stadt Ravensburg wenig Ahnung. Statt sich zu Eschersteg, Dreifachturnhalle oder Molldietetunnel zu äußern, betont Miller lieber ihr „menschliches und auf Gemeinschaft beruhendes“Wahlprogramm.
Die „Schwäbische Zeitung“hatte der Sindelfingerin vergangene Woche einen Fragenkatalog zukommen lassen, mit der Bitte diesen so konkret wie möglich zu beantworten. Zu den Fragen gehörten: Frau Miller, wo würden Sie den Eschersteg aufbauen? Wo soll die Dreifachsporthalle hin? Würden Sie sich für oder gegen eine zweite Eisfläche aussprechen? Welche Maßnahmen zum Luftreinhalteplan würden Sie vorschlagen? Wenn Sie wählen müssten, würden Sie sich für den Molldietetunnel oder die B 30 entscheiden? Und wie gelingt Ihnen die Entschuldung der Eigenbetriebe?
Fragen bleiben unbeantwortet
Antworten auf die Fragen erhielt die SZ nicht. Millers Begründung per EMail: „Ich kann die gestellten Fragen ehrlicherweise nicht beantworten, da ich kein Ravensburger bin und somit nicht in diese Themen eingebunden bin.“Zu nicht gestellten Fragen hat die Kandidatin dann aber sehr wohl eine Meinung. In ihrer E-Mail spricht sie sich sowohl für einen Bürgerhaushalt als auch für einen Bürgerentscheid in Ravensburg aus, an dem auch Kinder und Jugendliche teilnehmen sollen, und dafür, den Machenschaften von Gemeinderat und Oberbürgermeister ein Ende zu bereiten. Sie will wörtlich „vermeiden, dass der Noch-OB Rapp und Teile des Gemeinderats ihre Mauscheleien und Entscheidungen hinter verschlossenen Türen vollziehen können“. Denn diesen gehe es nicht um das Wohl der Bürgerschaft, sondern um Profit, so Miller.
OB-Gehalt soll in Stiftung fließen
Was die Schaffung von Wohnraum und den Erhalt des Stadtbildes angeht, teilt die Kandidatin mit: „Ich werde strikt dagegen vorgehen, Ravensburg weiter zuzupflastern mit profitbringenden lieblosen Neubauten. Ich bin für den Erhalt von Grünflächen und für den Erhalt kultureller Gebäude sowie Kulturdenkmalen in Ravensburg.“
Sollte sie Oberbürgermeisterin von Ravensburg werden, stehe ihre Türe im Rathaus immer offen, schreibt Miller weiter. Als Familienhelferin seien es vor allem die Familienthemen, die ihr am Herzen lägen. Sie verspricht: „Ich werde mit den Bürgern von Ravensburg zusammen eine Stiftung gründen, die ,Fridis-Power-Peace-Kids‘ heißen wird und zum Wohle von sozial benachteiligten Kindern und Familien sein wird.“Ihr gesamtes OB-Gehalt wolle sie in diese Stiftung stecken. facebook.com/ schwaebische.oberschwaben