Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Schuler Konstruktionen feiert 50. Geburtstag
Vielseitiger Planungsdienstleister beschäftigt bundesweit 550 Mitarbeiter
RAVENSBURG - Das von ihrem Vater Günther Schuler 1968 gegründete Unternehmen führen Jürgen und Thomas Schuler seit 2008 allein. Längst ist das Konstruktionsbüro zu einer Firmengruppe herangewachsen – rund um Entwicklung und Konstruktion von Maschinen und Anlagen sowie um Berechnung, Simulation und Dokumentation. Diesen Samstag feiert das Ravensburger Unternehmen sein 50. Jubiläum.
Eine unternehmerische Chance hat der Ende letzten Jahres verstorbene Firmengründer Günther Schuler einmal mit einem vorbeifahrenden Zug verglichen: Entweder man springt mit allen Konsequenzen auf, oder man lässt es bleiben. Er sowie seine Söhne Thomas und Jürgen haben sich in den letzten 50 Jahren mehrfach entschieden, solche Chancen zu nutzen. Das war schon 1968 so. Der knapp 25-jährige Günther Schuler hatte Erfahrungen in mehreren Konstruktionsbüros gesammelt. Dann bot sich ein selbstständiger Auftrag an und nach einer anfänglichen Partnerschaft und einigen Schwierigkeiten hatte sich das Büro etabliert.
Was Aufträge angeht, bildeten 1968 Detailkonstruktionen einer Druckgießmaschinen-Serie den Anfang, aber bereits 1975 erhielt Schuler die Gesamtverantwortung für solche Maschinen. Für Schuler war immer wichtig, Aufträge aus unterschiedlichen Branchen anzunehmen, um nicht von einer spezifischen Konjunktur abhängig zu sein. Schwerpunkte sind heute der Maschinenund Anlagenbau sowie die Automobilindustrie. 1985 hatte Günther Schuler begonnen, Konstruktionen nicht mehr am Reißbrett, sondern rechnergestützt zu realisieren – „computer-aided-design“(CAD) genannt. Dieser frühe Einstieg habe sich, so seine Söhne, bald als entscheidender Wettbewerbsvorteil und Voraussetzung für das Wachstum erwiesen.
Eine weitere Weichenstellung war der Entschluss, direkt vor Ort bei Kunden zu sein. So entstand schon 1973 eine erste Niederlassung in Wangen. Wesentlich war dann die überregionale Expansion mit dem Einstieg in den neuen Bundesländern ab 1990. 1999 etwa folgte dann die nördlichste Präsenz in Hamburg und seit 2007 ist Schuler in der Schweiz vertreten. Auch wenn das Schussental der Schwerpunkt ist, so ist dort heute weniger als die Hälfte der 550 Mitarbeiter tätig.
Und wie sieht die Zukunft aus? Die Brüder wissen, dass Ingenieure unabdingbar bleiben, solange es Maschinen und Anlagen gibt, auch wenn nun unter dem Stichwort „Industrie 4.0“Themen wie Datensicherheit Herausforderungen mit sich bringen werden. Letztlich bleiben die Mitarbeiter somit das entscheidende Kapital von Schuler Konstruktionen, auch darin sind sich die beiden Brüder einig.