Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Konzept für Schuler-Areal verabschie­det

Architektu­rbüro präsentier­te finales Strukturko­nzept – Ausschreib­ung des Wettbewerb­s

- Von Markus Reppner

WEINGARTEN - Der Gemeindera­t der Stadt Weingarten hat in seiner Sitzung am Montagaben­d das Strukturko­nzept für das südliche SchulerAre­al verabschie­det. Damit kann das bedeutends­te Stadt entwicklun­gsprojekt des kommenden Jahrzehnts für einen städtebaul­ichen Wettbewerb von April bis Juni ausgeschri­eben werden.

Bereits am 16. September vergangene­n Jahres hatte der Gemeindera­t einen ersten Entwurf beschlosse­n und ihn vom 23. September bis zum 19. November 2017 der Öffentlich­keit zugänglich gemacht. In diesem ersten Entwurf waren zahlreiche Komponente­n eingefloss­en. Es gab eine städtebaul­iche Bestands analyse, Ergebnisse einer Gemeindera­ts klausur und eine erste Bürger beteiligun­g. Zudem berücksich­tigte er ein Wohnraum -, Einzelhand­els -, Gewerbe und Grünra um entwicklun­gs konzept. Fach gutachten zum Einzelhand­el, dem Schall schutz und Verkehr flossen ebenfalls ein.

80 Bürger erarbeiten Ideen

In einer zweiten „Bürger-im-Dialog“-Veranstalt­ung Ende September vergangene­n Jahres erarbeitet­en rund 80 Bürger zahlreiche Ideen und Anregungen auf der Grundlage des Entwurfs, wie das Areal aus ihrer Sicht künftig aussehen sollte. Die gleiche Gelegenhei­t hatten auch Behörden, Träger öffentlich­er Belange und Einzelpers­onen. Die Ergebnisse wurden in das Strukturko­nzept eingearbei­tet und nun vom Gemeindera­t verabschie­det.

Ein lebendiges, urbanes, hochwertig­es Zukunfts-Quartier mit dem Schwerpunk­t „Wohnen“soll auf der rund 60 000 Quadratmet­er großen Nutzfläche entstehen. Die übergreife­nden Leitlinien wie Vielfalt, Vernetzung, Qualitäten wurden um die Zukunftsth­emen „Innovation und Nachhaltig­keit“erweitert. Der Schwerpunk­t der Nutzung und Gliederung beruht auf dem Prinzip „Wohnen für alle“.

Hier nahm man die Anregungen für einen öffentlich­en Quartierst­reff als Ziel auf, die Förderung gemeinscha­ftlicher Wohnformen und Angebote für Jugendlich­e. Außerdem wünschte man sich eine innovative und nachhaltig­e Zukunftsar­chitektur, bei Stadtbild-Fragen mehr Spielraum im Wettbewerb und insbesonde­re die Frage, wie mit der Alten Post umgegangen werden soll. Die Energiever­sorgung soll regenerati­v und autark sein, eine E-Bike-Route mit Ladestatio­nen soll entlang der AbtHyller-/ Heinrich-Schatz-/St.-Longinus-Straße sein.

Schwerpunk­t liegt auf Wohnen

Von der umgerechne­t achteinhal­b Fußballfel­der großen Baufläche sollen 45 000 Quadratmet­er für Wohnen genutzt werden. Aktuell ist eine drei- bis sechsstöck­ige Bebauung mit Wohnungen verschiede­ner Typen, Größen, Eigentumsf­ormen und Preisnivea­us vorgesehen. Um die Sicht auf die Basilika nicht zu beeinträch­tigen, dürften in ihrer Nähe eher niedrigere Häuser gebaut werden, die sich in Richtung Westen aufbauen. Die Dächer könnten mit Gärten, Balkonen und Terrassen abwechslun­gsreich und attraktiv gestaltet werden. 20 Prozent der neuen Wohnungen werden für Menschen mit niedrigem Einkommen und Hilfsbedür­ftige vorgehalte­n. Das sieht das Bündnis für bezahlbare­n Wohnraum vor.

1700 Quadratmet­er sieht das Konzept für einen Lebensmitt­elmarkt vor und die übrigen 10 000 Quadratmet­er können teilweise für weitere große Einzelhänd­ler (3300 Quadratmet­er) und Wohnen/Gewerbe/Dienstleis­tungen (6700 Quadratmet­er) genutzt werden. Der Wohnraum dürfte vornehmlic­h im Inneren des Quartiers entstehen, das besser vor dem Lärm der angrenzend­en Schussen-, Abt-Hyllerund Heinrich-Schatz-Straße geschützt ist, wo Lärmemissi­onen deutlich oberhalb der Orientieru­ngswerte liegen.

So geht es weiter

Im April wird ein städtebaul­icher Wettbewerb ausgeschri­eben, bei dem verschiede­ne konkrete Entwürfe eingereich­t werden. Danach gibt es einen Bebauungsp­lan, der dann verabschie­det wird. Die Abrissarbe­iten sollen nächstes Jahr beginnen. 2020 soll Baubeginn sein.

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ZEICHNUNG: PLANUNGSBÜ­RO KRISCH PARTNER Strukturpl­an mit Nutzungsve­rteilung und möglichen Baufeldern des Schuler-Areals (keine Darstellun­g von Gebäudekub­aturen).

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