Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Towerstars müssen sich enorm steigern

Ravensburg spielt in der Deutschen Eishockey-Liga 2 gegen Kassel (Fr, 19.30 Uhr) um die letzte Play-off-Chance

- Von Thorsten Kern

RAVENSBURG - Nur noch zwei Spiele haben die Ravensburg Towerstars, um sich in der Deutschen EishockeyL­iga 2 auf Platz sechs vorzuarbei­ten. Die Chancen auf die direkte Play-offQualifi­kation sind zwar nicht mehr allzu groß, Hoffnungen machen sich die Ravensburg­er aber immer noch. Spielerisc­h müssen die Towerstars allerdings im Vergleich zu den vergangene­n Spielen deutlich zulegen.

Die Ausgangsla­ge: Zwei Spieltage vor dem Ende der Hauptrunde liegen die Towerstars mit 76 Punkten auf Platz acht. Platz sechs, der noch zur direkten Teilnahme am Play-offViertel­finale berechtigt, hat der EC Bad Nauheim mit 82 Punkten inne. Auf Rang sieben liegen die Dresdner Eislöwen mit 77 Punkten. „Es ist noch was drin, es kann noch alles passieren“, übt sich Towerstars-Trainer Jiri Ehrenberge­r in Optimismus. „Aber zunächst darf uns nur das Spiel gegen Kassel interessie­ren.“Denn wenn es für Ravensburg im Heimspiel am Freitag um 19.30 Uhr keinen Sieg mit drei Punkten gibt, steht der Gang in die Pre-Play-offs fest.

Kassel holt neuen Stürmer

Die Kassel Huskies wollen ihrerseits Platz vier vor dem ESV Kaufbeuren behaupten, um im Viertelfin­ale Heimrecht zu haben. Dazu haben die Hessen noch einmal personell aufgerüste­t und den kanadische­n Stürmer Matthew Neal vom EBEL-Club Klagenfurt­er EC verpflicht­et. „Mit ihm wird unser Team in der Offensive noch flexibler agieren können“, meint Kassels Trainer Rico Rossi. Wie berichtet, muss Ehrenberge­r derweil für den Rest der Saison auf Verteidige­r Sören Sturm verzichten. Sturm hat sich das Außenband im Knie gerissen.

Einen Auftritt wie in Kaufbeuren bei der 0:4-Blamage dürfen sich die Towerstars am letzten Hauptrunde­nwochenend­e nicht mehr leisten. „So dürfen wir einfach nicht auftreten“, sagt Topscorer Arturs Kruminsch. „Wir stehen in der Pflicht, und das wissen auch alle in der Mannschaft.“Warum es in den jüngsten Spielen nicht gelungen ist, das durchaus vorhandene Potenzial auszuschöp­fen, ist auch Kruminsch nicht ganz klar. „Wir müssen einfach alles daransetze­n, besser zu spielen.“Sein Trainer weiß ebenfalls, dass eine Steigerung nötig ist. „Wir hatten zuletzt Schwierigk­eiten, vor allem in Überzahl“, so Ehrenberge­r. „Das zieht sich schon ein paar Wochen durch, dass wir da nicht effektiv genug sind.“

„Wir sind alle davon überzeugt, dass wir es können.“

Towerstars-Topscorer Arturs Kruminsch hat noch Hoffnung

Sollte Ravensburg das Heimspiel gegen Kassel verlieren, gleichzeit­ig Bad Nauheim bei den Lausitzer Füchsen verlieren und zudem Dresden zu Hause gegen den EHC Freiburg keine drei Punkte holen, käme es für die Towerstars am Sonntag um 18.30 Uhr in Bad Nauheim zum Endspiel um Platz sechs. „Wir wollen noch zwei gute Spiele zeigen“, meint Kruminsch. „Wenn es dann nur über Umwege in die Play-offs gehen kann, ist uns das auch egal.“Auch die Bad Nauheimer haben noch einmal personell nachgelegt und den Schweden Fredrik Widén verpflicht­et. Der Verteidige­r spielte zuletzt bei Zell am See in der Alps Hockey League.

Für das kleinste aller Minimalzie­le – Heimrecht in den Pre-Play-offs – fehlt den Towerstars noch ein Punkt. Das liegt unter anderem auch daran, dass der derzeitige Tabellenne­unte Eispiraten Crimmitsch­au das Nachholspi­el am Dienstag gegen den Spitzenrei­ter Bietigheim Steelers mit 7:1 (!) gewonnen hat. Fünf Punkte liegt Crimmitsch­au hinter Ravensburg, die Sachsen haben mit den Spielen in Bayreuth und gegen Heilbronn jedoch das vermeintli­ch leichtere Restprogra­mm. Vom Verpassen des Heimrechts in den Pre-Play-offs wollen die Towerstars aber gar nichts wissen. „Jeder weiß, worum es geht“, sagt Kruminsch. „Wir sind alle davon überzeugt, dass wir es können.“Gezeigt haben es die Ravensburg­er bereits in der bisherigen Saison. Jetzt müssen sie es allerdings wieder aufs Eis bringen. „Wir müssen in den Zweikämpfe­n präsenter sein und mehr Willen zeigen“, fordert Ehrenberge­r. „Dann kommen wir zurück auf den erfolgreic­hen Weg.“

Die Pre-Play-offs in der DEL2 beginnen am Dienstag, 6. März. Der Tabellensi­ebte nach der Hauptrunde spielt gegen den Zehnten, der Achte gegen den Neunten. Im Modus „best of three“gibt es maximal drei Partien (Spieltermi­ne: 6. März, 9. März, 11. März). Wer zuerst zwei Spiele gewonnen hat, steht im Play-off-Viertelfin­ale. Für die Verlierer ist die Eishockeys­aison beendet.

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FOTO: FELIX KÄSTLE Arturs Kruminsch (rechts) und die Ravensburg Towerstars brauchen am Wochenende zwei Siege und Hilfe der Konkurrenz, um Platz sechs noch erreichen zu können.

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