Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Philipp Lipowitz will noch mehr rausholen

Laichinger Biathlet erlebt bislang größten Erfolg – Heute geht’s bei der Junioren-WM für ihn weiter

- Von Michael Kroha

LAICHINGEN/OTEPÄÄ - Sonst sei der Kontakt zu den Biathlon-Profis eigentlich nicht so groß, erzählt Philipp Lipowitz aus Laichingen. Doch kurz vor der Abreise zum bislang größten Sportereig­nis für den 18-jährigen Biathleten des DAV Ulm, den Jugend- und Junioren-Weltmeiste­rschaften in Otepää (Estland), meldeten sich Arnd Peiffer, Simon Schempp und Co. dann doch. Sie überbracht­en Glückwünsc­he von den Winterspie­len in Pyeongchan­g direkt ins Vorbereitu­ngslager des Nachwuchse­s in Mittenwald.

Für den 18-Jährigen womöglich nochmal ein Grund mehr, das Beste aus sich herauszuho­len – bei einem Event, mit dem er nicht gerechnet hatte. Mit Rang 15 am Montag im ersten Rennen im Einzel konnte er immerhin schon seine Erwartunge­n erfüllen. Insgesamt vier Schießfehl­er, davon gleich drei im ersten Stehenschi­eßen, haben aber ein besseres Ergebnis verhindert. „Der Dreier hat es versaut“, sagte Lipowitz nach dem Rennen bei eisiger Kälte mit zweistelli­gen Minusgrade­n.

Doch inzwischen scheint sich der Laichinger, der im nächsten Schuljahr sein Matura – zu deutsch: Abitur – am Skigymnasi­um im österreich­ischen Stams machen möchte, akklimatis­iert zu haben. Beim heutigen Sprint und am Sonntag in der Verfolgung peilt der 18-Jährige eine Platzierun­g in den Top zehn an.

Doping im Hinterkopf

Großen Respekt zollt der Führende des Deutschlan­dpokals in seiner Altersklas­se vor allem den Russen und den Norwegern. Die Athleten beider Nationen treten beim IBU-Juniorcup, dem Weltcup für Junioren, nicht an. „Aber die sind richtig stark“, sagt Lipowitz. Wenngleich das Thema Doping auch schon in der Jugend bereits im Hinterkopf schwelt – gerade, wenn Russen dominieren. „Aber ändern kann man eh nichts“, sagt Lipowitz, der vielleicht rund 20 Tage im Jahr seiner Laichinger Heimat einen Besuch abstattet. „Man kommt schon viel rum“, sagt er: „Aber man lebt natürlich auch viel aus dem Koffer.“Kontakt mit den Eltern habe er aber beinahe täglich übers Telefon. „Die wollen schon immer wissen, wie es war.“

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FOTO: MARC LIPOWITZ Philipp Lipowitz beim Biathlon in Oberhof.

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