Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Philipp Lipowitz will noch mehr rausholen
Laichinger Biathlet erlebt bislang größten Erfolg – Heute geht’s bei der Junioren-WM für ihn weiter
LAICHINGEN/OTEPÄÄ - Sonst sei der Kontakt zu den Biathlon-Profis eigentlich nicht so groß, erzählt Philipp Lipowitz aus Laichingen. Doch kurz vor der Abreise zum bislang größten Sportereignis für den 18-jährigen Biathleten des DAV Ulm, den Jugend- und Junioren-Weltmeisterschaften in Otepää (Estland), meldeten sich Arnd Peiffer, Simon Schempp und Co. dann doch. Sie überbrachten Glückwünsche von den Winterspielen in Pyeongchang direkt ins Vorbereitungslager des Nachwuchses in Mittenwald.
Für den 18-Jährigen womöglich nochmal ein Grund mehr, das Beste aus sich herauszuholen – bei einem Event, mit dem er nicht gerechnet hatte. Mit Rang 15 am Montag im ersten Rennen im Einzel konnte er immerhin schon seine Erwartungen erfüllen. Insgesamt vier Schießfehler, davon gleich drei im ersten Stehenschießen, haben aber ein besseres Ergebnis verhindert. „Der Dreier hat es versaut“, sagte Lipowitz nach dem Rennen bei eisiger Kälte mit zweistelligen Minusgraden.
Doch inzwischen scheint sich der Laichinger, der im nächsten Schuljahr sein Matura – zu deutsch: Abitur – am Skigymnasium im österreichischen Stams machen möchte, akklimatisiert zu haben. Beim heutigen Sprint und am Sonntag in der Verfolgung peilt der 18-Jährige eine Platzierung in den Top zehn an.
Doping im Hinterkopf
Großen Respekt zollt der Führende des Deutschlandpokals in seiner Altersklasse vor allem den Russen und den Norwegern. Die Athleten beider Nationen treten beim IBU-Juniorcup, dem Weltcup für Junioren, nicht an. „Aber die sind richtig stark“, sagt Lipowitz. Wenngleich das Thema Doping auch schon in der Jugend bereits im Hinterkopf schwelt – gerade, wenn Russen dominieren. „Aber ändern kann man eh nichts“, sagt Lipowitz, der vielleicht rund 20 Tage im Jahr seiner Laichinger Heimat einen Besuch abstattet. „Man kommt schon viel rum“, sagt er: „Aber man lebt natürlich auch viel aus dem Koffer.“Kontakt mit den Eltern habe er aber beinahe täglich übers Telefon. „Die wollen schon immer wissen, wie es war.“