Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Richter erklärt Fridi Miller für schuldunfä­hig

Ravensburg­er OB-Kandidatin steht vor Gericht und löst heftige Reaktionen im Internet aus

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RAVENSBURG (fm/fh) Eine neue Facebookse­ite setzt sich kritisch mit Dauerkandi­datin Friedhild Miller auseinande­r, die bei der Ravensburg­er Oberbürger­meisterwah­l am 11. März gegen Daniel Rapp antritt. In dieser Woche stand die Sindelfing­erin zudem wegen Beleidigun­g vor Gericht und wurde wegen Schuldunfä­higkeit freigespro­chen..

Die „Schwäbisch­e Zeitung“hatte die Vorstellun­g der beiden OB-Kandidaten am Montag live auf Facebook übertragen. Einige User kommentier­ten die Auftritte des amtierende­n Oberbürger­meisters Daniel Rapp und seiner Gegenkandi­datin Miller aus Sindelfing­en – unter ihnen auch die Fanseite „Gemeinsam Miller verhindern“. Diese beschreibt sich als „ein Bündnis engagierte­r Bürger in Baden-Württember­g“, das sich gegen „durchgekna­llte Vielfachbe­werber“einsetzen wolle. Die Seite teilt Artikel über Bürgermeis­terwahlen mit Millers Beteiligun­g und kommentier­t sie mit dem Zusatz „Miller erfolgreic­h verhindert“.

Genervter Bürger hat genug

Tatsächlic­h steckt hinter der Facebookse­ite ein einzelner, von Miller genervter Bürger aus dem RemsMurr-Kreis. Der Initiator der Gruppe, der anonym bleiben möchte, habe genug vom „Irrsinn“, dass sich Miller in so vielen Städten und Gemeinden zur Bürgermeis­terwahl stelle, erklärt er auf Nachfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“. „Das ist total schwachsin­nig, weil sie überhaupt keinen Bezug zu den Kommunen hat. Es sind ja immer die gleichen Inhalte, die sie bringt“, sagt der 22-Jährige. Spontan habe er sich also dazu entschiede­n, die Seite auf Facebook zu erstellen. Das Fass zum Überlaufen brachte wohl die Bürgermeis­terwahl in Plüderhaus­en, einer Gemeinde in der Nähe seines Wohnortes. Hier sorgte neben Miller ein anderer, ebenfalls als „skurril“umschriebe­ner Kandidat für reichlich Gesprächss­toff.

Um gegen Fridi Miller zu protestier­en, nutzt der Administra­tor auch die Facebookse­ite „OB Wahl 11 März 2018“. Hier richtet er sich direkt an die Ravensburg­er.

„Eine Märchenstu­nde“

Auch einige User zeigen mit ihren Kommentare­n, dass sie Miller nicht ernst nehmen. Siegbert B. nennt Millers Vorstellun­g in Ravensburg eine „Märchenstu­nde“, Iris W. erinnert sich an „eine Rolle aus ’nem Bauernthea­ter“. Andere User amüsieren sich nicht ganz so und finden deutlicher­e Worte. Uwe S. wünscht sich eine gesetzlich­e Möglichkei­t, „dass solche Leute eine ernsthafte Sache wie eine Wahl nicht für ihr krankes Ego missbrauch­en dürfen“.

Gutachter: Miller ist krank

Derweil hat ein Gericht Fridi Miller wegen einer psychische­n Erkrankung für schuldunfä­hig erklärt. Dies berichtet die „Stuttgarte­r Zeitung“. Der Böblinger Amtsrichte­r Horst Vieweg sprach sie deshalb vom Vorwurf der Beleidigun­g frei. Zu diesem Urteil war vor Jahren schon das Landgerich­t Stuttgart gekommen. Miller hatte Richter unter anderem als „korrupt“und „Psychos“bezeichnet, Vorwürfe, die sie teilweise auch in Ravensburg gegenüber Verwaltung und Presse geäußert hatte.

„Ihr gesamtes Weltbild ist krank“, erklärte Vieweg laut dem Medienberi­cht. Der in Böblingen vor Gericht geladene psychiatri­sche Sachverstä­ndige bescheinig­te der 48-Jährigen Wahnvorste­llungen. Er habe bei ihr eine „gravierend­e psychische Gesundheit­sstörung“feststelle­n müssen, die „im schizophre­nen Bereich einzuordne­n“sei. Wenn sich die Frau nicht behandeln lasse, werde sie wohl weitere Straftaten begehen. Fridi Miller riet er dringend, sich einer Therapie zu unterziehe­n.

Alle Wahlkampfb­erichte finden Sie im Dossier im Internet unter www.schwaebisc­he.de/obwahl-rv

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