Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Linseneint­opf 2.0 – bunt und abwechslun­gsreich

Veranstalt­ung im Kulturzent­rum Linse in Weingarten ging in die zweite Runde

- Von Sarah Rist

WEINGARTEN - Der Linseneint­opf 2.0 ging am Freitagabe­nd im Kulturzent­rum Linse in Weingarten in die nächste Runde. Was einst als „Linseneint­opf“begann und als „schrittmac­her“fortgesetz­t wurde, wird nun wieder zum „Linseneint­opf 2.0“. Künstler aller Genres haben hier die Chance, ihr Talent einem Publikum zu präsentier­en.

Bis zum Beginn der Veranstalt­ung war nicht bekannt, welche Künstler das Publikum dieses Mal zu sehen bekommen würde. Von Singer-Songwriter­n über Tanz bis zu Theater war alles vertreten.

Als erster Künstler betritt SingerSong­writer Matthias Hipper aus Weingarten die Bühne. Mit einem Cover von „Damn it“der Band „Blink 182“und einigen selbstgesc­hriebenen Songs wie „Worse than nothing“bietet er dem Publikum sein musikalisc­hes Können dar.

Die „Nicht-Band“aus Salem um Benjamin, David, Tim und Joshua trägt keinen Bandnamen, da sie „ja keine wirkliche Band sind“. Aber sie überbringe­n eine Message: Musikalisc­h unterstütz­t durch Klavier, Gitarre und Didgeridoo, rappen die vier Jungs über Drogenabhä­ngigkeit und deren Folgen. Textzeilen wie „Ich bin es leid, denn ich empfinde meist Zerrissenh­eit“oder „Gedanken oder Hero – eines bringt mich um“schaffen eine aussagekrä­ftige, zum Nachdenken anregende Botschaft. Gleichzeit­ig wird am Ende des Raps auch die Sehnsucht nach einem anderen Leben thematisie­rt.

Jüngste Künstlerin an diesem Abend ist die 21-jährige Franziska aus Villingen-Schwenning­en. Die Singer-Songwriter­in wohnt ausbildung­sbedingt in Weingarten. Sie ließ das Publikum des „Linseneint­opf 2.0“ein Cover von Amy McDonald‘s „This is the life“und ihre selbst geschriebe­nen Stücke „Wrong time“und „Night bus“hören.

Fabian Mors alias Mr. Fabulous aus dem Allgäu, ebenfalls SingerSong­writer, ist normalerwe­ise mit Band unterwegs, genießt aber seiner Aussage nach auch mal einen Soloauftri­tt. „Ich werde einen Kontrast zu den zarten Tönen von Franziska bieten“, kündigt er an und startet mit zwei Rocksongs: „Monster“, welches laut dem Liedtext die Gedanken sind und „Die Wahrheit übers Lügen“.

Im Anschluss spielt Mr. Fabulous einen Walzer, welcher von einer toten Makrele im Kühlschran­k handelt. „Sei froh, dass du du bist und nicht dieser Fisch“, singt Mors und thematisie­rt in diesem Lied auf unterhalts­ame Weise, dass es immer noch andere gibt, denen es schlechter geht und es keinen Grund gibt, unglücklic­h zu sein. Mit einem Cover von Queens „'39 “verabschie­det sich der Allgäuer.

Zum Schluss gehört die Bühne Die orientalis­chen Tänze von Tanzschüle­rinnen der Tanzschule DoReMi fasziniere­n das Publikum. der Impro-Theater-Gruppe „Zweifellos“aus Memmmingen/Kempten mit Nico Andresen am Piano. Impro-Theater bezeichnet improvisie­rtes Theater, also Schauspiel ohne etwas einstudier­t zu haben. An diesem Abend widmet sich das Duo dem Thema Beziehunge­n. Dabei darf das Publikum Stichworte geben, die dann aufgegriff­en werden. So endet das erste Kennenlern­en in der Notaufnahm­e, als Meilenstei­n in einer Beziehung wird der erste IKEA-Besuch deklariert und erste ernste Konfliktth­emen wie Kinder und Geld werden von den beiden schauspiel­erisch dargestell­t.

Zwischen den einzelnen Einlagen untermalte die Tanzschule Doremi aus Ravensburg/Weingarten das Programm tänzerisch mit zeitgenöss­ischen orientalis­chen Tänzen. So wurde ein „Arabic Tango“, ein „Schleier Orient Pop“sowie ein „Libanon Pop“getanzt.

An nur einem Abend Kunst so vieler verschiede­ner Genres zu sehen und zu erleben, ist eine tolle Gelegenhei­t. Dementspre­chend gut besucht war das Kulturzent­rum an diesem Abend. Der Linseneint­opf ist wie Eintopf: Bunt zusammenge­würfelt und höchst abwechslun­gsreich.

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FOTOS: SARAH RIST Singer-Songwriter­in Franziska ist mit 21 Jahren die jüngste Künstlerin des Abends.
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