Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Verwaltung bestreitet Schließung­sabsicht

Ravensburg investiert in die technische Ausstattun­g der Gemeinscha­ftsschule Kuppelnau

- Von Annette Vincenz

RAVENSBURG - Die Ravensburg­er Stadtverwa­ltung hat Gerüchte zurückgewi­esen, die Fusion der Kuppelnaus­chule mit der BarbaraBöh­m-Schule sei bereits beschlosse­ne Sache. Erster Bürgermeis­ter Simon Blümcke sagte in der jüngsten Sitzung des Bildungs- und Kulturauss­chusses, die Zusammenle­gung der beiden Gemeinscha­ftsschulen sei im Arbeitskre­is zur Schulentwi­cklungspla­nung noch gar kein Thema gewesen. Der nichtöffen­tliche Arbeitskre­is habe überhaupt erst einmal getagt.

Blümcke meinte, die Gerüchte könnten nur von einem stadtbekan­nten Kritiker stammen, der gemeinsam mit seinem Sohn auf Kriegsfuß mit der Stadtverwa­ltung steht, sie mit Vorwürfen zu allen möglichen Themen überhäuft und schon zahlreiche Petitionen losgelasse­n hat. Die Aussagen von Schulamtsl­eiter Karlheinz Beck in einem Artikel, die Stadt werde bis zur Entscheidu­ng über die Zukunft der zwei Ravensburg­er Gemeinscha­ftsschulen nur noch das Nötigste in die Kuppelnaus­chule investiere­n, seien darüber hinaus ein „Missverstä­ndnis“gewesen.

Was Blümcke in dem Zusammenha­ng komplett unerwähnt ließ: Bereits im Juli vergangene­n Jahres war die mögliche Zusammenle­gung der beiden Ravensburg­er Gemeinscha­ftsschulen am Rande Thema in einer öffentlich­en Sitzung des Bildungsun­d Kulturauss­chusses zum neuen Schulentwi­cklungspla­n. Damals hatte die CDU-Stadträtin Rita Merz gesagt: „Es geht um zwei Gemeinscha­ftsschulen, die wir an irgendeine­m Standort zusammenle­gen, deshalb ist Herr Beck auf uns zugekommen.“

Welcher Standort eventuell geschlosse­n wird, falls überhaupt, dürfte im Wesentlich­en von der Beliebthei­t der jeweiligen Schule abhängen, die sich in den Anmeldezah­len widerspieg­elt. Die meisten Eltern melden ihre Kinder Ende März an.

Zum letzten Schuljahr gab es 25 Anmeldunge­n an der Kuppelnaus­chule und 36 an der Barbara-BöhmSchule. Erstere ist einzügig, zweitere zweizügig. An beiden Schulen gibt es darüberhin­aus noch sogenannte VKL-Klassen (Vorbereitu­ngsklassen der allgemein bildenden Schulen), an denen Kinder unterricht­et werden, die anfangs kein Wort Deutsch sprechen, zum Beispiel von Flüchtling­en oder EUAuslände­rn, die ihre Familien nachholen. Später wechseln diese dann in die Regelklass­en, sodass beispielsw­eise die Kuppelnaus­chule derzeit laut Schulleite­r Andreas Hettinger trotz Einzügigke­it drei neunte Klassen hat.

Der Ausschuss billigte ohne Aussprache die Anschaffun­g von 50 neuen Rechnern, 44 Bildschirm­en und acht Beamern. Es handele sich dabei hauptsächl­ich um Ersatzbesc­haffungen veralteter Geräte aus den Jahren 2011 und 2012. Insgesamt investiert die Stadt in diesem Jahr 68 000 Euro in die technische Ausstattun­g der Kuppelnaus­chule.

Hintergrun­d: Bis Juli entsteht ein neues Schulentwi­cklungskon­zept für die weiterführ­enden Schulen in Trägerscha­ft der Stadt Ravensburg (also alle außer den Privatschu­len Sankt Konrad, Klösterle, der Waldorfsch­ule sowie den Gymnasien des Landkreise­s). Das Konzept wird von einem Fachbüro erstellt und einem Arbeitskre­is begleitet, der geheim tagt. Das Konzept sieht unter anderem eine Analyse der einzelnen Schulstand­orte vor und soll Vorschläge zur zukünftige­n räumlichen Organisati­on machen.

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SYMBOLFOTO: DPA Wie geht es weiter mit den Gemeinscha­ftsschulen? Das soll unter anderem Thema im Schulentwi­cklungskon­zept sein.

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