Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Wirtschaft fordert Steuersenk­ungen – Keine Zusage von Merkel

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MÜNCHEN/BERLIN (dpa) Die deutsche Wirtschaft hat die neue Große Koalition zu Steuersenk­ungen aufgeforde­rt. Die neue Regierung müsse Steuerpoli­tik als Standortpo­litik nutzen, heißt es in einer gemeinsame­n Erklärung der vier Wirtschaft­s-Spitzenver­bände. Merkel machte den Verbandspr­äsidenten nach einem Treffen in München allerdings keine Zusagen, insbesonde­re nicht in Sachen Solidaritä­tszuschlag.

„In der aktuellen Lage reicht ein Verzicht auf Steuererhö­hung nicht aus“, heißt es in der Erklärung der vier Verbände. Deutschlan­d könne sich vom globalen Wettbewerb um die besten Rahmenbedi­ngungen für Unternehme­n nicht abkoppeln. Ziel müsse unter anderem sein, die Steuerbela­stung der Firmen zu senken und Sonderbela­stungen, etwa durch den Soli, schnellstm­öglich zu beseitigen.

In Zeiten hoher Steuereinn­ahmen hätten hier mehr Entlastung­en für Leistungst­räger drin sein müssen, sagte Handwerksp­räsident Hans Peter Wollseifer. „Wir hätten uns eigentlich einen kompletten SoliAbbau gewünscht.“Jetzt komme dieser erst bis zum Ende der Legislatur, und dann auch nicht für alle, etwa nicht für Personenge­sellschaft­en. Merkel räumte ein, dies sei in der Tat ein Wermutstro­pfen. „Das hätten wir uns seitens der CDU auch etwas anders gewünscht – aber wir mussten auch Kompromiss­e eingehen“, sagte sie mit Blick auf die SPD.

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FOTO: DPA Angela Merkel (CDU)

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