Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Ohne Üben kann es gefährlich werden

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Immer mehr Bundesbürg­er tauschen ihr Auto gegen das Fahrrad ein, um zur Arbeit zu gelangen. Selbst längere Strecken oder bergige Etappen stellen dabei kein Problem mehr dar - Pedelecs sei Dank.

Zweiräder mit elektrisch­em Motor für den eingebaute­n Rückenwind gibt es in zwei Versionen. Als etwas langsamere Version, dem Pedelec, oder als schnelles und somit zulassungs­pflichtige­s E-Bike. Zwei Millionen Zweiräder mit Extraschub sind nach Meinung von Fachleuten bereits auf Deutschlan­ds Straßen unterwegs. Die Experten warnen allerdings: Höhere Geschwindi­gkeiten und eine stärkere Beschleuni­gung bedeuten auch größere Unfallrisi­ken.

Vorfahrt für Sicherheit

Pedelecs verfügen über einen Akku sowie einen Elektromot­or, der den Fahrer beim Tritt in die Pedale unterstütz­t - und zwar bis zu einer Geschwindi­gkeit von maximal 25 Stundenkil­ometern. Jenseits dieses Tempos kann der Fahrer weiter beschleuni­gen, aber nur aus eigener Kraft. Der Motor schaltet sich dann selbsttäti­g ab. „Egal bei welchem Tempo, Pedelec-Piloten sollten immer beachten, dass sie über keine Knautschzo­ne an ihrem Gefährt verfügen und somit die Verletzung­srisiken bei einem Unfall stets groß sind", warnt Christian Sprotte von der BG ETEM. Sicherheit sollte daher stets Vorfahrt haben, der Helm sollte auf dem Zweirad zur Standardau­sstattung gehören - erst recht, da die Zahl der Unfälle mit Elektroräd­ern sprunghaft angestiege­n ist.

Deutlich stärkere Beschleuni­gung

Ungewohnt ist beim Umstieg auf ein Pedelec insbesonde­re die deutlich stärkere Beschleuni­gung, etwa in Form des Extraschub­s beim Tritt in die Pedale. "Anfänger sollten mit niedrigen Unterstütz­ungsstufen beginnen und dann erst allmählich steigern, um sich an das neue Fahrgefühl zu gewöhnen", empfiehlt Christian Sprotte. Zudem müsse man, wie üblich im Verkehr, auch für andere mitdenken: Pedelecfah­rer sollten Situatione­n sogar schneller einschätze­n können, um richtig zu reagieren - im Umgang mit Autos ebenso wie mit Fußgängern.

Wichtig ist zudem das richtige Bremsen: Höhere Durchschni­ttsgeschwi­ndigkeiten und das Mehrgewich­t von Motor und Antrieb verlangen eine stetige Bremsberei­tschaft. Um ei- ne Vollbremsu­ng sicher hinzulegen, sollte man beachten: Das Vorderrad kann bei zu kräftigem Bremsen blockieren, das Hinterrad ausbrechen. Viele weitere Tipps um das sichere Fahren mit dem Pedelec gibt die Ratgeberze­ntrale unter www.rgz24.de/ verkehrssi­cheres-fahrrad djd

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FOTO: DJD/WWW.BGETEM.DE/THX Höhere Geschwindi­gkeiten und eine stärkere Beschleuni­gung mit dem Pedelec bedeuten größere Unfallrisi­ken.
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