Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Zeigen, wie es richtig geht
In der südlichen Nachbarstadt wird es zur anstehenden FußballWeltmeisterschaft in Russland kein Public Viewing geben. Die Verantwortlichen in Ravensburg haben sich gegen gemeinsame, ausgelassene, völkerverständigende Feiern entschieden. Doch passt das ohnehin viel besser zu Weingarten. In der südlichen Nachbarstadt haben sie es mit dem Feiern ja nicht so. Auch unkalkulierbare Kosten sind dem Ravensburger eher fremd – ganz im Gegensatz zu den Weingartenern. Daher wäre es nur konsequent, wenn im defizitären Kultur- und Kongresszentrum (Kuko) oder auf dem verwaisten Münsterplatz Public Viewing angeboten werden würde.
Fast noch besser, aber mit weniger konträrem Hintergrund würde sich der Stadtgarten für ein Public-Viewing anbieten. Der ist in den warmen Sommermonaten ohnehin stets gut besucht, böte Platz für einige Tausend Besucher, hätte mit seiner Steigung gar eine Art Tribüne. Man könnte also nicht nur den Ravensburgern, sondern auch den eigenen Bürgern zeigen, wie es richtig geht. Aber nein. Ein wichtiges Detail habe ich übersehen. Und dann auch noch das ultimative Ausschlusskriterium. Weingarten kann kein Public Viewing anbieten. Denn dann würde man ja Gefahr laufen, endlich einmal die rund 8000 Weingartener Studenten anzusprechen und einzubinden – bevor sie Weingarten wieder den Rücken kehren. welfi@schwaebische.de