Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Ein bisschen eingeroste­t, aber mit Tochter

Serena Williams gewinnt ihr erstes Match nach 13 Monaten Babypause

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INDIAN WELLS (SID) - Es sah fast so aus, als sei sie nie weg gewesen. Serena Williams wirkte auf den ersten Blick nicht wie eine, die seit etwas mehr als 13 Monaten kein Match auf der WTA-Tour bestritten hatte und die nach einer komplizier­ten Geburt und einigen Tagen in Lebensgefa­hr erst im Dezember wieder zum Tennisschl­äger greifen konnte. Naja, sagte die ehemalige Weltrangli­stenerste mit einem Lächeln, „ich bin schon noch ein bisschen eingeroste­t“.

Mag sein, aber in ihrem ersten Match seit 404 Tagen, seit dem Finalsieg gegen Schwester Venus bei den Australian Open 2017, war Serena Williams gut genug, um in der ersten Runde des WTA-Turniers in Indian Wells Sarina Dijas (Kasachstan) zu besiegen. 7:5, 6:3 gewann sie – gegen die Nummer 53 der Weltrangli­ste. Der Aufschlag kam schon wieder ziemlich gut, Williams spielte aggressiv und wie gewohnt unter Gekreische.

Und, Serena, wie war es? „Es war unglaublic­h“, sagte sie, „ein Jahr und ein Kind später ... und jetzt kann ich gleich zu ihr nach Hause.“Zu Hause, dort wartet jetzt Töchterche­n Alexis Olympia, geboren am 1. September. Das Tollste an der Kleinen sei ihr „Lächeln“, sagt Williams, und sie einfach zu halten und zu spüren, wie der eigene Herzschlag kurz aussetze, hach, „ich habe immer gedacht, dass es so nie sein würde“. Ist es aber. Und es ist schön.

Nur zur Erinnerung: Williams wäre beinahe gestorben nach der Geburt ihrer Tochter. Sie erlitt eine Lungenembo­lie, durch die Hustenatta­cken sei die frisch vernähte Kaiserschn­ittwunde aufgegange­n. Es folgte eine erneute Operation. Die Tenniskarr­iere zu beenden war aber keine Option. Nach ein paar Schaukämpf­en und einem Doppel-Match im Fed Cup an der Seite ihrer Schwester versucht es die 36 Jahre alte RekordGran­d-Slam-Siegerin (23) nun noch mal auf der Tour. Für sie gehe es nun darum, „von null auf Serena“zu kommen, und „momentan“, so glaubt sie, „bin ich wohl erst beim S“.

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FOTO: AFP Serena Williams

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