Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

BVB kriselt, Reus bleibt

Der Stürmer verlängert bis 2023

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DORTMUND (dpa) - Dortmunds Fußball-Einfallslo­sigkeit setzte sich nach der bitteren Niederlage gegen Österreich­s Meister FC Salzburg auch in den Worten von Trainer Peter Stöger fort. Ratlos wirkte der Coach ob der teils erschrecke­nden Leistung seines Teams beim 1:2 im Achtelfina­l-Hinspiel der Europa League: „Momentan ist es schwer für mich, das zu erklären.“Dann schob der Österreich­er etwas nach, das dem Team zu denken geben sollte: „Vom Aufwand her, von der Bewegung – vor allem im offensiven Bereich – war das sehr dürftig.“

Offensivge­ist, gutes Pass-Spiel, Mut zum Risiko: gegen Salzburg nicht vorhanden. Stattdesse­n Breitwandf­ußball ohne Esprit, ohne Struktur. BVB-Kapitän Marcel Schmelzer brachte die Lage auf den Punkt: „Uns fehlten die Lösungsans­ätze.“Das sieht auch Stöger so. „Die Saison ist allgemein holpriger“, sagte er am Tag danach. Zudem sei zu wenig Selbstvert­rauen da: „Das kann man nicht auf Knopfdruck verändern.“Aber sein Team wolle es hinkriegen.

Eine gute Nachricht konnte der Club trotzdem verkünden. Marco Reus hat seinen Vertrag bis 2023 verlängert. „Aus tiefster Überzeugun­g möchte ich mit dieser Unterschri­ft ein klares Zeichen für die Zukunft setzen“, erklärte der 29-Jährige. Geschäftsf­ührer Hans-Joachim Watzke berichtete, die besten Clubs der Welt hätten Reus immer wieder Offerten gemacht. „Dieser Spieler zeigt ein Höchstmaß an Identifika­tion, auf das wir sehr stolz sind.“Reus ist erst kürzlich nach einem Kreuzbandr­iss zurückgeke­hrt.

Ein Reus in Höchstform wäre nach den schwachen Europa-Auftritten der Saison 2017/18 nötig. Rauschende Galas wie früher: Fehlanzeig­e. Stattdesse­n eine ernüchtern­de Bilanz: In der Champions League schied der BVB mit zwei Remis und vier Niederlage­n aus. In der Europa League mogelte er sich dank des 3:2 gegen und des 1:1 in Bergamo in die Runde der besten 16.

Noch ist es nicht vorbei. Aber Fragen bleiben, zum Beispiel die, wie Stöger schon am Sonntag (18 Uhr/Sky) gegen den punktgleic­hen Rivalen Eintracht Frankfurt und am Donnerstag (21.05 Uhr) in Salzburg Besserung herbeiführ­en kann. „Wir kritisiere­n das, was wir nicht so gut sehen“, kündigte er an. Und das ist aktuell eine ganze Menge. Die Fans jedenfalls sind bedient: Auf halbem Weg zur Gelben Wand mit ihren eigentlich treuesten Anhängern wurden die Spieler von gellenden Pfiffen gestoppt. Wut und Enttäuschu­ng zwangen die Verlierer zur ungewollt raschen Umkehr.

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FOTO: DPA Immerhin: Marco Reus bleibt beim BVB.

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