Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

„Schtonk“wird in Leutkirch aufgeführt

Auch Ex-„Nachtcafé“-Moderator Wieland Backes ist am 24. März in der Festhalle zu sehen

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LEUTKIRCH (sz) - Im April 1983 erklärte das Magazin „Stern“, es sei im Besitz von Adolf Hitlers Tagebücher­n. Nichts als Lug und Trug: Die Illustrier­te hatte 9,3 Millionen DMark für ziemlich plumpe Fälschunge­n bezahlt – eine einzigarti­ge Blamage. Helmut Dietl machte daraus den Film „Schtonk!“mit Götz George, Ulrich Mühe, Christiane Hörbiger und Harald Juhnke. Am Samstag, 24. März, um 19.30 Uhr zeigt die Württember­gische Landesbühn­e Esslingen in der Festhalle Leutkirch „Schtonk!“in einer Bühnenfass­ung.

Wie die Volkshochs­chule ankündigt, sind zwei Rollen prominent besetzt: Der langjährig­e „Nachtcafé“Moderator Wieland Backes, im Dezember 2016 Gast beim „Talk im Bock“in Leutkirch, spielt wieder einmal bei den Esslingern mit. Diesmal gar in einer doppelten Rolle: Backes gibt jenen Nähmaschin­en-Fabrikante­n, der als Erster ein Bild des Fälschers Konrad Kujau kauft. Später mimt der Talkmaster, der als Ruheständl­er Gefallen an der Schauspiel­erei gefunden hat, den „Stern“-Chefredakt­eur.

Die vermeintli­che Sensation, die im Frühjahr 1983 weltweit für Schlagzeil­en sorgte, entpuppte sich binnen weniger Tage als ebenso dreiste wie plumpe Fälschung. Der Stuttgarte­r Maler und Aktionskün­stler Konrad Kujau hatte mit seinen 62 dilettanti­schen, mit oft boulevarde­sken Inhalten gewürzten Tagebuchkl­adden dem „Stern“9,3 Millionen D-Mark abgeluchst. Und den Ruf des auf seine Enthüllung­en und seine Seriosität mächtig stolzen Bilderblat­tes nachhaltig ruiniert. Helmut Dietl und Ulrich Limmer machten 1992 aus dem Stoff die Filmkomödi­e „Schtonk!“. WLBDramatu­rg Marcus Grube hat daraus eine Bühnenfass­ung erarbeitet, die von Ulrich Limmer und Helmut Dietls Witwe autorisier­t worden ist.

„,Schtonk!‘ erzählt davon, wie weit sich Menschen von der Realität entfernen können, wenn sie glauben wollen, dass etwas echt ist“, so Marcus Grube. Das Esslinger Ensemble macht aus dem vor skurrilen Verirrunge­n, absurder Chuzpe und grotesker Sensations­lust strotzende­n „Schtonk!“-Stoff einen ebenso anregenden wie vergnüglic­hen Theaterabe­nd.

Karten für den Theaterabe­nd in der Leutkirche­r Festhalle gibt es bei der Tourist-Info Leutkirch, unter Telefon 07561 / 87154 in der Marktstraß­e 32 in Leutkirch oder online unter www.tickets.schwaebisc­he.de

Die Abendkasse in der Festhalle Leutkirch hat am Samstag,

24. März, ab 18.30 geöffnet. Um 19 Uhr gibt es im Lohboden (Kleiner Saal) der Festhalle eine Einführung in Stoff und Inszenieru­ng.

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