Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Ihr Motto lautet: „Nichts ist unmöglich“
Zum 70-jährigen Bestehen der VHS Ravensburg stellt die SZ Menschen vor, die der Volkshochschule nahestehen
RAVENSBURG - Im März feiert die die Volkshochschule Ravensburg (VHS) ihr 70-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass stellt die „Schwäbische Zeitung“in lockerer Folge Menschen vor, deren Herz in irgendeiner Weise für die VHS schlägt.
Die damals 27-jährige Slowakin Denisa Tallová kam 2011 im Zuge des beruflichen Wechsels ihres Ehemannes Andrej Tallo nach Oberschwaben. Ihre Angst, trotz ihrer Schulkenntnisse nicht genügend deutsch zu können, quittierte ihr Deutschstämmiger Mann mit den Worten: „Dann lernst du es eben!“Wie erfolgreich sie dabei war, zeigt die Tatsache, dass sie bereits nach zwei Jahren als Schülerin an der VHS Ravensburg auf die andere Seite wechselte: Seit 2013 ist sie – nach entsprechender Zusatzqualifikation – als Dozentin für Integrations- und Alphabetisierungskurse tätig. „Du bist hier?“, freute sich kürzlich eine türkische Mitschülerin aus dem Anfängerkurs von 2011, die wegen der Kinder eine siebenjährige Lernpause eingelegt hatte. „Ja, ich unterrichte hier. Ich bin jetzt Lehrerin“, war die Antwort, die die junge Türkin total verblüffte.
„Nichts ist unmöglich!“Das ist das Motto der intelligenten Slowakin mit dem sympathisch-offenen Blick. „Ich möchte mich weiterentwickeln und vielleicht wieder in meinem Beruf als Lehrerin für Mathematik und Biologie Fuß fassen“, sagt sie und ergänzt: „Nie hätte ich gedacht, dass mir die deutsche Sprache so viel Spaß macht.“Das verdanke sie vor allem der Ravensburger Volkshochschule. Von Anfang an habe sie sich dort wohlgefühlt, obwohl es auch für sie als Europäerin anfangs „heftig“gewesen sei. Dem Fachbereichsleiter Integration, Frank Fischäss, ist sie besonders dankbar: „Er hat mir den Impuls gegeben, Dozentin zu werden.“Ihren Schülern rät sie zu kämpfen. Ihr Beispiel zeige, dass es sich lohnt.