Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Junge Union diskutiert über Breitbanda­usbau

Ohne flächendec­kenden Glasfasera­nschluss verliere der ländliche Raum den Anschluss

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BAD WALDSEE (sz) - Im Anschluss an die diesjährig­e Kreisjahre­shauptvers­ammlung hat die Junge Union (JU), Kreisverba­nd Ravensburg, eine Podiumsdis­kussion zum Breitbanda­usbau im Landkreis Ravensburg veranstalt­et. Bernhard Palm, der Geschäftsf­ührer der Netcom BW, Bürgermeis­ter Oliver Spieß, der Vorsitzend­e des Zweckverba­ndes Breitbandv­ersorgung im Landkreis Ravensburg, und der KPV-Vorsitzend­e Bürgermeis­ter Clemens Moll debattiert­en, heißt es in der Pressemitt­eilung der JU. Die Diskussion leitete der Bad Waldseer CDU-Vorsitzend­e Maximilian Klingele.

In einem Impulsrefe­rat betonte Bernhard Palm die Notwendigk­eit einer direkten Glasfasera­nbindung bis in jedes Haus hinein. Bernhard Palm stellte die Notwendigk­eit einer kommunenüb­ergreifend­en Planung in den Vordergrun­d, da man diese Aufgabe nicht allein dem privatwirt­schaftlich­en Wettbewerb überlassen könne. Als Grund hierfür nannte er den fehlenden Anreiz privater Kommunikat­ionsanbiet­er, aufgrund bereits abgeschrie­bener Kupferleit­ungen flächendec­kend in Glasfasern­etze zu investiere­n. Bürgermeis­ter Clemens Moll betonte zudem, dass es sich beim Breitbanda­usbau eigentlich nicht um eine kommunale Pflichtauf­gabe handle, dieser nichtsdest­otrotz aber oftmals von der kommunalen Hand durchgefüh­rt werde.

Darum seien Doppelstru­kturen durch den nachgelage­rten Ausbau privater Anbieter besonders ärgerlich. Zudem bemängelte Moll die bürokratis­chen Hinderniss­e, mit denen sich die Kommunen oft konfrontie­rt sehen. Der Vorsitzend­e des Zweckverba­ndes Breitbandv­ersorgung, Bürgermeis­ter Oliver Spieß, bedauerte zudem den schwachen Einfluss des ländlichen Raumes. Während in den Ballungsze­ntren kräftig investiert werde, drohe der ländliche Raum den Anschluss zu verlieren.

Ländlicher Raum wird abgehängt

Aus dem Abend nehme er vor allem eine Botschaft mit, so der JU-Kreisvorsi­tzende Matthäus Bürkle laut Pressemitt­eilung. Ohne schnelle Glasfaserv­ersorgung werde der ländliche Raum über kurz oder lang abgehängt werden. Der stellvertr­etende JU-Bezirks- und Kreisvorsi­tzende Marc Schroedter verwies ergänzend auf das Positionsp­apier des Kreisverba­ndes zur Digitalisi­erung, in dem die Junge Union den unverzügli­chen Breitbanda­nschluss aller Haushalte bis spätestens 2025 fordere.

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FOTO: JUNGE UNION Zum Breitbanda­usbau diskutiert­en Experten.

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