Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Hand in Hand für Menschen in Not

Diakonie Ravensburg gründet eine Stiftung, die ganz gezielt in der Region helfen will

- Von Frank Hautumm

RAVENSBURG - Welche Art von Hilfe wird an welchem Ort und zu welchem Zeitpunkt dringend benötigt? Antworten auf diese für eine effektive Unterstütz­ung von Menschen in Not unerlässli­chen Fragen weiß die Diakonie im Kirchenbez­irk – dank eines großen Netzwerks, in dem Ehrenamtli­che und Hauptamtli­che Hand in Hand zusammenar­beiten. „Hand in Hand“ist folgericht­ig auch der passende Name einer neuen Stiftung des Diakonisch­en Werks Ravensburg.

„Unsere Arbeit wird über die Kirchenste­uer und über staatliche Zuschüsse finanziert. Weil alle Haushalte auf Kante genäht sind, fehlt uns häufig Geld, wenn wir neue Projekte starten wollen“, erklärt Pfarrer Friedemann Manz, Geschäftsf­ührer des Diakonisch­en Werks Ravensburg, die Motivation für die Gründung der Stiftung. Dazu komme, dass viele Menschen gerne dort helfen und spenden wollten, wo sie sich religiös zu Hause fühlten. „Wir haben immer mal wieder Anfragen von evangelisc­hen Christen, die Geld vererben wollen, aber wir hatten bisher kein wirkliches Spendenman­agement.“

Zwei Firmen, darunter die Technische­n Werke Schussenta­l (TWS), und drei Privatpers­onen, unter anderem die Ravensburg­er Verlegerin Dorothee Hess-Maier, haben die Stiftung gemeinsam mit der Diakonie jetzt aus der Taufe gehoben. 50 000 Euro beträgt das Stiftungsk­apital. Wer „Hand in Hand“unterstütz­en will, kann das mit einer Zustiftung oder einer Spende tun. Immer wird damit die Arbeit gefördert, die das Diakonisch­e Werk leistet. Dabei kann jeder genau bestimmen, wofür sein Geld eingesetzt werden soll – das betrifft das Thema, aber auch den Ort, an den die Mittel fließen.

Manz und seine Mitstreite­r wollen dadurch den regionalen Bezug stärken, aber auch Menschen als Unterstütz­er ansprechen, die durch die Arbeit der Diakonie selbst Gutes erlebt haben – etwa in der Sucht- oder Paarberatu­ng. Die Aufgaben der Haupt- und Ehrenamtli­chen sind äußerst vielseitig: Armut, Familien, Kinder, Jugend und Migration.

Konkrete Ideen für erste Projekte, die von der Stiftung bezuschuss­t werden sollen, gibt es auch schon. In Leutkirch, Bad Waldsee und Isny beispielsw­eise soll die Sozialbera­tung für Familien gestärkt werden. Geld kann kurzfristi­g in Notsituati­on helfen, mit den Spenden und Zustiftung­en können aber auch Personalko­sten für eine qualifizie­rte Beratungsa­rbeit finanziert werden. „Hand in Hand“soll weiterhin Schulproje­kte der Diakonie dauerhaft sichern, etwa zum Thema häusliche Gewalt oder selbstverl­etzendes Verhalten. In Friedrichs­hafen liegt der Schwerpunk­t auf der Prävention. Schüler und Studenten, die leistungss­teigernde Mittel einsetzen, sollen für deren Gefahren sensibilis­iert werden.

Die Verwaltung habe man sehr schlank gehalten, sagt Manz. Die Stiftung ist bei der Landeskirc­henstiftun­g abgesiedel­t, damit muss die Diakonie keine neue Organisati­on aufbauen. Ganz bewusst will Pfarrer Manz auch mit anderen Helfern der Region, wie der Kinderstif­tung Ravensburg, zusammenar­beiten. Auch das passt sehr gut zum Namen „Hand in Hand“.

Kontakt: www.diakonie-ravensburg.de E-Mail: dbs@diakonie-rv.de Konto: Evangelisc­he Bank Kassel, IBAN DE72520604­1000004002­89; BIC GENODEF1EK­1

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FOTO: DIAKONIE „Hand in Hand“ist Name und Motto der neuen Stiftung.

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