Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Starke erste Halbzeit bringt verdienten Sieg
FV Ravensburg gewinnt in der Fußball-Oberliga gegen Walldorf mit 3:0
RAVENSBURG - Mit drei Toren in der ersten Halbzeit hat der FV Ravensburg in der Fußball-Oberliga gegen den FC Astoria Walldorf II gewonnen. Sebastian Mähr, Max Chrobok und Felix Hörger stellten in der ersten Halbzeit alle Weichen auf Sieg. Dadurch kletterte Ravensburg in der Tabelle auf Platz fünf.
Zum ersten Mal in diesem Jahr stieg das Spiel nicht auf dem Kunstrasen, sondern auf dem Hauptplatz im Wiesentalstadion. Die Partie ging gut los, bereits nach fünf Minuten ging Ravensburg in Führung. Robert Henning schlug eine Freistoßflanke von der rechten Seitenlinie in den Strafraum, Kapitän Sebastian Mähr war noch dran am Ball – 1:0. „Wir wussten, dass auf so einem Platz die Standardsituationen das Spiel mitentscheiden können“, sagte FV-Trainer Steffen Wohlfarth.
Reiner als alleiniger Sechser
Er schickte seine Mannschaft im 4-14-1 aufs Feld. Als alleiniger Sechser spielte Sebastian Reiner, vor ihm im Mittelfeld agierten Felix Hörger und Bartosz Broniszewski. „Das war für uns keine große Umstellung“, erklärte Wohlfarth. „Normalerweise wechseln wir im Aufbau immer sehr schnell von 4-2-3-1 auf 4-1-4-1. Diesmal haben wir eben schon mit nur einem Sechser angefangen.“Wohlfarth reagierte damit auf die Fünferkette der Gäste, die von Beginn an tief standen. Dementsprechend hatte Ravensburg mehr vom Spiel, spielte sich nach der frühen Führung aber zunächst nur wenige Chancen heraus. Bis ins letzte Drittel machten die Ravensburger es gut, dann taten sie sich gegen Walldorfs Fünferkette schwer.
In der 25. Minute setzte sich Rahman Soyudogru aber gegen Walldorfs Verteidiger Darian Gurley und Christoph Stenzel durch, seine Flanke wurde noch abgefälscht, aber Max Chrobok köpfte den Ball zum 2:0 ins Tor. Nach einer halben Stunde mussten die Gäste verletzungsbedingt auswechseln, stellten nun auf Viererkette um. Dadurch ergaben sich für den FV mehr Räume in der gegnerischen Hälfte. So tankte sich Chrobok in der 34. Minute auf links durch, seine Ablage in die Mitte versenkte Felix Hörger flach im Tor. „Das war eine sehr gute erste Halbzeit“, bilanzierte Wohlfarth. „Im zweiten Durchgang waren wir dann nicht mehr so effektiv.“
Kraus gerät in den Mittelpunkt
Angesichts der komfortablen Führung ließen es die Ravensburger nach der Pause ein bisschen ruhiger angehen. So hatte bereits nach knapp fünf Minuten Walldorf eine gute Chance, Andre Becker vergab per Kopf. FV-Torhüter Kevin Kraus geriet nun mehr und mehr in den Blickpunkt. In der 56. Minute parierte er im Eins-gegen-Eins stark gegen Minos Gouras, den Nachschuss von Becker klärte Sebastian Mähr. Nach einer Stunde entschied Kraus das Duell mit Gouras erneut für sich. „Wir können froh sein, dass das 1:3 nicht schon früher fällt“, musste Wohlfarth zugeben.
Der FV-Trainer reagierte, brachte in Harun Toprak und Burhan Soyudogru zwei neue Flügelspieler für Chrobok und Broniszewski. Die Einwechslung brachte gleich neue Power: Toprak setzte sich in der 63. Minute auf rechts gut durch, seine Flanke köpfte Rahman Soyudogru auf die Latte. Ravensburg wurde wieder zielstrebiger, blieb allerdings zu wenig konsequent. „Außerdem sind wir nicht mehr so gut in die Zweikämpfe gekommen“, sagte Wohlfarth. „Deshalb gab es mehr Chancen für den Gegner.“
Spannend wurde es aber nicht mehr, denn erst in der Schlussminute nutzten die Gäste eine dieser Chancen. Marcel Gessel setzte einen Volleyschuss an den rechten Pfosten, den Nachschuss versenkte Becker im linken unteren Eck. „Wir haben dem Gegner zwei Tore geschenkt“, ärgerte sich Walldorfs Trainer Andreas Kocher. „Wir wollten unnötige Freistöße vermeiden, Ravensburg hat unsere Fehler gnadenlos ausgenutzt.“
FV Ravensburg – FC Astoria Walldorf II 3:1 (3:0) – Tore: 1:0 Sebastian Mähr (5.), 2:0 Max Chrobok (25.), 3:0 Felix Hörger (34.), 3:1 Andre Becker (90.) – Schiedsrichter: Carl Höfer (Backnang) – Zuschauer: 200 – FV: Kraus, Fiesel, Mähr, Altmann (46. Jeggle), Zimmermann, Reiner (73. Hörtkorn), Chrobok (62. Toprak), Hörger, Broniszewski (62. B. Soyudogru), Henning, R. Soyudogru.