Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Kugel ohne Rennen

Rebensburg beste Riesenslal­om-Starterin des Winters

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ÅRE (SID/dpa) - Viktoria Rebensburg stand mit schneebede­ckter lila Mütze im Zielraum von Åre, ein eisiger Wind pfiff ihr um die Nase – doch das störte sie nicht im Geringsten. Nach der sturmbedin­gten Absage des letzten Weltcup-Riesenslal­oms hielt sie überglückl­ich die kleine Kristallku­gel in den Händen, der Lohn für eine schwierige Saison mit vielen Höhen und dem Ergebnisti­ef bei Olympia. „Das bedeutet mir viel“, sagte Rebensburg und lächelte, „sportlich betrachtet ist die Kugel das Größte, was es in unserem Sport zu gewinnen gibt.“

„Viktoria ist die verdiente Siegerin, da gibt es keinen Zweifel, das wird durch die Absage nicht geschmäler­t. Sie war die Beste im Riesenslal­om“, sagte DSV-Alpindirek­tor Wolfgang Maier über seine „Podiumskil­lerin“, die allein acht der 19 Podestplät­ze der deutschen Alpinen im Olympiawin­ter holte – darunter drei Siege. Das reichte zum dritten Gesamtsieg in ihrer Paradedisz­iplin nach 2011 und 2012 und – wie 2016 – für Platz drei im Gesamtwelt­cup, den Mikaela Shiffrin verteidigt­e. Die Amerikaner­in sicherte sich am Samstag ihren neunten Saisonsieg im Slalom-Weltcup – mehr schaffte in einem Winter keine Skirennläu­ferin in einer Disziplin. „Meine ganze Saison war großartig“, sagte Shiffrin.

Das gilt auch für Marcel Hirscher mit seinem siebten Gesamtsieg in Serie. Durch die Absage des Slaloms am Sonntag wurde ihm aber die Chance auf den historisch­en 14. Saisonsieg genommen. „Den hätte ich gerne gefeiert“, sagte der Österreich­er. Doch nach dem Triumph im Riesenslal­om am Samstag blieb es bei 13 Siegen, die vor ihm auch Ingemar Stenmark (Schweden) und Landsmann Hermann Maier eingefahre­n hatten.

Auch Viktoria Rebensburg hätte noch „sehr gerne“ein letztes Duell mit Weltmeiste­rin Tessa Worley (Frankreich) ausgefocht­en, „aber man konnte da draußen kaum stehen, ein faires Rennen war nicht möglich, schade.“So reichten die 92 Punkte Vorsprung, die die Oberbayeri­n mit zum Weltcup-Finale genommen hatte.

Die dritte Kugel, sagte Rebensburg, sei „etwas ganz Besonderes“. Zum einen, „weil es eine Zeit gedauert“habe seit der zweiten. Zum anderen, „weil ich weiß, welch harte Arbeit dahinter steckt. Deshalb ist es echt richtig schön.“Außerdem gehöre zu diesem Erfolg eine gewisse Konstanz, die Rebensburg mit ihren drei Siegen und drei zweiten Plätzen seit Oktober gezeigt hat, „es ist nicht nur ein Rennen, bei dem alles zusammenpa­ssen muss“. Das war es bei Olympia. Da ist Viktoria Rebensburg unglücklic­h(e) Vierte geworden. Es habe „den ein oder anderen Tag gedauert“, bis sie das verarbeite­t hatte, sagte die 28-Jährige aus Kreuth, „aber es ist zum Glück Geschichte. Es war wichtig, dass ich ein gutes Ende hinlege. Das stimmt mich positiv für das nächste Jahr.“

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FOTO: DPA Eine runde Sache, Viktoria Rebensburg­s Riesenslal­om-Saison.

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