Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Kreisliga A I beginnt intensive Rückrunde
Viele Nachholspiele für die Fußballer – Einige Teams rechnen sich Chancen aus
RAVENSBURG - Die Saison in der Fußball-Kreisliga A I verläuft sehr kurios, aber auch sehr spannend. Ein frühzeitiger Wintereinbruch Anfang November, der sich bis zum vergangenen Wochenende ausgedehnt hatte, sorgte für eine Flut an Spielabsagen. Diese wiederum bescheren den Zuschauern eine Vielzahl an englischen Wochen und Nachholspielen. Ab Sonntag, 15 Uhr, soll der Ball wieder rollen.
Als leichter Favorit geht der Tabellenführer TSG Bad Wurzach in die Rückserie, doch beinahe die halbe Liga kann in Sachen Aufstieg noch ein Wörtchen mitreden. Im Abstiegskampf sieht es vor allen für Molpertshaus und Blitzenreute düster aus.
Zu Saisonbeginn gingen der SV
Wolfegg und der SV Vogt als Topfavoriten um den Aufstieg in die Bezirksliga ins Rennen. Beide spielen auch vorne mit, doch ganz oben steht die TSG Bad Wurzach mit 27 Punkten. Trotz des verschobenen Tabellenbildes aufgrund der Nachholspiele steht die TSG verdient auf Platz eins und kann ohne eigenen Ausrutscher auch nicht verdrängt werden. Zusätzlich gelang der TSG auf dem Transfermarkt ein Coup. Vom Konkurrenten SV Wolfegg kam Florian Metzler, der in den vergangenen Spielzeiten stets zu den treffsichersten Stürmern zählte. In den vergangenen zwei Jahren erzielte er jeweils 29 Saisontore, in dieser Saison steht Metzler bei neun Treffern. Ergänzt wurde Wurzachs Kader zudem noch mit Marcel Gmehlin (SG Kißlegg) und Lukas Maucher (FV Bad Saulgau).
Hinter der TSG tummeln sich ganz eng beieinander die SG Baienfurt (23 Punkte), der SV Vogt, der SV
Wolfegg, der SV Fronhofen und der
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TSV Berg II (alle 21 Punkte). Alle haben noch gute Chancen im Aufstiegsrennen. So ein bisschen im Niemandsland, ohne rechte Ahnung, wohin die Reise geht, steht der SV
Bergatreute. Nach drei Siegen in Serie zum Ende der Hinrunde traf es den SVB in Sachen Spielabsagen zusammen mit der SG Waldburg am härtesten. Vier Spiele muss Bergatreute nachholen, was dafür sorgt, dass der SVB im April acht Spiele austragen muss. Im April dürfen sich die Kreisliga-A-Mannschaften daher ein bisschen wie Profis fühlen.
Geillinger kehrt zum FV zurück
Neben Bad Wurzach waren auch andere Mannschaften auf dem Transfermarkt aktiv. So holte der FV Bad
Waldsee Sturmtalent Johannes Geillinger vom SV Weingarten zurück. Der SV Wolfegg verpflichtete Raphael Vetter vom SV Immenried. Auch die Teams im Abstiegskampf versuchten Impulse zu setzen. So verpflichtete der SK Weingarten Torhüter Burak Danisan vom SV Weingarten, der FV Molpertshaus holte Berno Maucher (SV Bergatreute) und Valentin Kraußmüller (TSV Altheim).
Die vor dieser Saison vorausgesagte Ausgeglichenheit der Liga bewahrheitet sich also. Dies zeigt sich im Aufstiegskampf und im Tabellenkeller. Der SV Blitzenreute (5 Punkte) und der FV Molpertshaus (8 Punkte) benötigen allerdings eine außergewöhnlich starke Rückrunde, um die Klasse doch noch zu halten. Auch für den SV Reute (10 Punkte) wird es keine einfache Rückrunde. Davor stehen die Bezirksligaabsteiger SG Waldburg und der FG 2010
WRZ. Beide sind mit der Vorrunde alles andere als zufrieden und wollen in der Rückrunde Boden gutmachen. Gespannt sein darf man auf die Entwicklung beim SK Weingarten, der als Aufsteiger bislang eine solide Runde spielt.
Aufgrund der schon fast historischen Anzahl an Spielabsagen lassen sich aktuell keine genaueren Prognosen abgeben, dafür steht den Zuschauern eine intensive und spannende Rückrunde bevor: Wer steigt auf? Wer steigt ab? Wer spielt in der Relegation? Hält der Heimnimbus des SV Fronhofen? Wie verkraften die Mannschaften die englischen Wochen im April? Antworten darauf gibt es bis spätestens 9. Juni.