Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Alternde Bevölkerung und Fortschritte in der Medizin lassen die Branche wachsen
Alle Statistiken lassen aber keinen Zweifel an der herausragenden ökonomischen Bedeutung des Gesundheitswesens, und auch alle Prognosen gehen davon aus, dass das in den nächsten Jahren so bleiben wird, dass die Wachstumsraten des Gesundheitsmarktes, wie diese Branche heute auch oft genannt wird, sogar noch steigen werden, nicht nur aufgrund der immer älter werdenden Bevölkerung, sondern auch durch die weiter zu erwartenden Fortschritte in der Medizin, der Medizintechnik und der Pharmaindustrie.
Vor diesem Hintergrund sind die Aussichten junger Menschen, die sich für einen Beruf in den verschiedenen Teilbereichen des Gesundheitsund Sozialwesens und in den angrenzenden Branchen (zum Beispiel Pharmaindustrie) interessieren, ausgesprochen gut. Auf diese Entwicklung haben sich auch die Hochschulen des Landes mit ihren Lehrplänen eingestellt. So bietet etwa die Hochschule Aalen den Studiengang Gesundheitsmanagement an, die Hochschule Ulm die Studiengänge Informationsmanagement im Gesundheitswesen und Data Science in der Medizin. An der Hochschule Biberach kann Pharmazeutische Biotechnologe studiert werden und an der Hochschule Albstadt-Sigmaringen das Fach Pharmatechnik mit den Fachrichtungen BioEngineering und Betriebstechnik.
Die Duale Hochschule BadenWürttemberg hat an ihrem Sandort Heidenheim vor einigen Jahren den Studienfachbereich Gesundheit eingeführt, der heute aus den Teilbereichen Angewandte Gesundheitsund Pflegewissenschaften, Angewandte Hebammenwissenschaft, Interprofessionelle Gesundheitsversorgung sowie Medizintechnische Wissenschaften besteht. vor allem um kranke und pflegebedürftige Menschen kümmern, haben es die Studierenden der Fächer Soziale Arbeit beziehungsweise Sozialwesen später mit den vielfältigsten sozialen Schwierigkeiten zu tun, in die Menschen aus den unterschiedlichsten Gründen geraten können. Entsprechende Studienangebote gibt es ebenfalls in unserer Region. So kann beispielsweise an der Hochschule Ravensburg-Weingarten ein Bachelorstudium in Sozialer Arbeit absolviert werden mit der Möglichkeit eines anschließenden Masterstudiums in den Fächern Angewandte Sozialarbeitswissenschaft, Management im Sozialund Gesundheitswesen (berufsbegleitend) und angewandte Gesundheitswissenschaft. Nach langen Diskussionen auf allen politischen Ebenen und nicht zuletzt unter dem Druck einer steigenden Zahl von Pflegebedürftigen (2015 waren es bundesweit bereits 2,9 Millionen) und eines gravierenden Mangels an Pflegekräften hat der Bundestag im Juli 2017 eine Reform der Pflegeausbildung beschlossen, die ab 2020 gelten wird. Damit sollen die Qualität der Ausbildung weiter verbessert und die Attraktivität der Pflegeberufe deutlich erhöht werden. Wohnortwechsel von Vorteil sein und eröffnet auch zusätzliche Aufstiegsmöglichkeiten. Diese Ausbildung führt zum Abschluss „Pflegefachfrau/Pflegefachmann“. Die Auszubildenden können sich im dritten Jahr aber auch für eine Vertiefung in der Altenpflege oder der Kinderkrankenpflege entscheiden und erwerben dann den Abschluss „Altenpfleger/in“beziehungsweise „Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in“. Vorgesehen sind auch eine Modernisierung der Ausbildungsinhalte und eine bessere Ausstattung der Pflegeschulen. Schulgeld fällt nicht an. Dafür wird es eine Ausbildungsvergütung geben. Voraussetzung für eine Pflegeausbildung ist ein mittlerer Schulabschluss oder ein Hauptschulabschluss mit weiteren Qualifikationen.