Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Mit Schwung und Rhythmus in weitere zehn Jahre
Der Gospelchor Weingarten feierte sein zehnjähriges Bestehen mit einem reichhaltigen Programm
WEINGARTEN - Ein Jubiläum hat immer einen festlichen Charakter und so war es auch beim Zehnjährigen des Gospelchores „Gospel Now & Band“, zu dem Chorleiter Johannes Baiker und die Kirchengemeinde, vertreten von Pfarrer Horst Gamerdinger, am Samstag in die Evangelische Stadtkirche Weingarten eingeladen hatten. Zugleich sollte das Konzert auch weitere Spenden für den GemeindehausUmbau bringen, der bereits mit knapp zwei Dritteln des nötigen Kapitals auf einem guten Weg ist.
Schwarz und Rot sind die Farben des Chors und des Plakats mit knapp 30 fröhlichen Gesichtern. So viele waren es auch bei der Gründung vor zehn Jahren anlässlich eines Kirchenfestes, so ließ Johannes Baiker kurz die Geschichte des Chors passieren „ein großer Haufen Frauen“und „ein Häuflein Männer“, denn tatsächlich sind nur fünf Männer dabei. Aber wie einer dieser Chorsänger, der den Abend über moderierte, freundlich spitzbübisch meinte, seien ja auch die Spirituals und Gospels ursprünglich „von unterdrückten Sklaven gesungen“worden.
Gemeinde singt, klatscht und tanzt tüchtig mit
Und dann ging es gleich los mit dem reichhaltigen Programm und dem Intro „Wade in the Water“, dessen Refrain – wie später weitere – auf die Kirchenwand gebeamt wurde.
Oratorium als Hommage an die kürzlich verstorbene Chorsängerin Irene Koch
Schließlich sollte die Gemeinde, die die Kirche bis auf den letzten Platz besetzte, auch tüchtig mitmachen vom Mitsingen und Mitklatschen bis zum Tanzen im Kirchenschiff, zu dem Johannes Baiker vor der Pause animierte. Die Klassiker „Down by the Riverside“, „Lay Your Burden Down“mit Banjo und Pfeifen und schönem Altsolo folgten.
Für jeden war etwas dabei - ob „Come into his presence“, gut arrangiert mit Perkussion und ein Stück a cappella gesungen, „Go Down Moses“mit Baritonsolo, ein alter Gospel von 1862, oder auch das afroamerikanische „Freedom“. Beim rhythmischen „Thy will be done“und schließlich dem ebenfalls bekannten „Lord of the Dance“mit Blockflötensolo sangen viele mit. „A good life“und „Wir sind Gottes Kinder“aus dem Pop-Oratorium „Luther“widmete der Chor zu einer Hommage an die kürzlich verstorbene Chorsängerin Irene Koch um.
Spätestens bei „A Good Life“übertönte das rythmische Klatschen der Zuhörer fast den Chor. Großartig das von einer Altstimme a cappella gesungene „Sometimes I Feel like a Motherless Child“und auch die beiden afrikanischen Lieder „Kum ba yah“und „Hamba Kahle“machten Stimmung.
Schöner Abschluss eines familiär gestalteten Konzertabends
Bei „I Hear Jesus Calling Me“gab Schlagzeuger Igor, der vorher schon die Congas zum Zittern gebracht hatte, eine weitere Probe seines Talents und zum Abschluss erklang – der Chor hatte sich zu beiden Seiten des Kirchenschiffs und mit Kerzen in den Händen aufgestellt – Leonard Cohens „Hallelujah“, vom berührenden Altsolo strukturiert. Ein schöner Abschluss eines sehr familiär und gemütvoll gestalteten Konzertabends – diesen Chor wird es sicher noch länger geben.