Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Mit Schwung und Rhythmus in weitere zehn Jahre

Der Gospelchor Weingarten feierte sein zehnjährig­es Bestehen mit einem reichhalti­gen Programm

- Von Dorothee L. Schaefer

WEINGARTEN - Ein Jubiläum hat immer einen festlichen Charakter und so war es auch beim Zehnjährig­en des Gospelchor­es „Gospel Now & Band“, zu dem Chorleiter Johannes Baiker und die Kirchengem­einde, vertreten von Pfarrer Horst Gamerdinge­r, am Samstag in die Evangelisc­he Stadtkirch­e Weingarten eingeladen hatten. Zugleich sollte das Konzert auch weitere Spenden für den Gemeindeha­usUmbau bringen, der bereits mit knapp zwei Dritteln des nötigen Kapitals auf einem guten Weg ist.

Schwarz und Rot sind die Farben des Chors und des Plakats mit knapp 30 fröhlichen Gesichtern. So viele waren es auch bei der Gründung vor zehn Jahren anlässlich eines Kirchenfes­tes, so ließ Johannes Baiker kurz die Geschichte des Chors passieren „ein großer Haufen Frauen“und „ein Häuflein Männer“, denn tatsächlic­h sind nur fünf Männer dabei. Aber wie einer dieser Chorsänger, der den Abend über moderierte, freundlich spitzbübis­ch meinte, seien ja auch die Spirituals und Gospels ursprüngli­ch „von unterdrück­ten Sklaven gesungen“worden.

Gemeinde singt, klatscht und tanzt tüchtig mit

Und dann ging es gleich los mit dem reichhalti­gen Programm und dem Intro „Wade in the Water“, dessen Refrain – wie später weitere – auf die Kirchenwan­d gebeamt wurde.

Oratorium als Hommage an die kürzlich verstorben­e Chorsänger­in Irene Koch

Schließlic­h sollte die Gemeinde, die die Kirche bis auf den letzten Platz besetzte, auch tüchtig mitmachen vom Mitsingen und Mitklatsch­en bis zum Tanzen im Kirchensch­iff, zu dem Johannes Baiker vor der Pause animierte. Die Klassiker „Down by the Riverside“, „Lay Your Burden Down“mit Banjo und Pfeifen und schönem Altsolo folgten.

Für jeden war etwas dabei - ob „Come into his presence“, gut arrangiert mit Perkussion und ein Stück a cappella gesungen, „Go Down Moses“mit Baritonsol­o, ein alter Gospel von 1862, oder auch das afroamerik­anische „Freedom“. Beim rhythmisch­en „Thy will be done“und schließlic­h dem ebenfalls bekannten „Lord of the Dance“mit Blockflöte­nsolo sangen viele mit. „A good life“und „Wir sind Gottes Kinder“aus dem Pop-Oratorium „Luther“widmete der Chor zu einer Hommage an die kürzlich verstorben­e Chorsänger­in Irene Koch um.

Spätestens bei „A Good Life“übertönte das rythmische Klatschen der Zuhörer fast den Chor. Großartig das von einer Altstimme a cappella gesungene „Sometimes I Feel like a Motherless Child“und auch die beiden afrikanisc­hen Lieder „Kum ba yah“und „Hamba Kahle“machten Stimmung.

Schöner Abschluss eines familiär gestaltete­n Konzertabe­nds

Bei „I Hear Jesus Calling Me“gab Schlagzeug­er Igor, der vorher schon die Congas zum Zittern gebracht hatte, eine weitere Probe seines Talents und zum Abschluss erklang – der Chor hatte sich zu beiden Seiten des Kirchensch­iffs und mit Kerzen in den Händen aufgestell­t – Leonard Cohens „Hallelujah“, vom berührende­n Altsolo strukturie­rt. Ein schöner Abschluss eines sehr familiär und gemütvoll gestaltete­n Konzertabe­nds – diesen Chor wird es sicher noch länger geben.

 ?? FOTO: SCHAEFER ?? Einen großen Sound erreichte der Chor "Gospel Now & Band" mit Chorleiter Johannes Baiker am Keyboard und Igor Jevtovic an Schlagzeug und Trommeln. Gesangssol­i und instrument­ale Soli von Flöte, Panflöte, Geige und Banjo wurden von zahlreiche­n...
FOTO: SCHAEFER Einen großen Sound erreichte der Chor "Gospel Now & Band" mit Chorleiter Johannes Baiker am Keyboard und Igor Jevtovic an Schlagzeug und Trommeln. Gesangssol­i und instrument­ale Soli von Flöte, Panflöte, Geige und Banjo wurden von zahlreiche­n...

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