Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Weingarten zeigt ein schwaches Heimspiel

TVW-Handballer­innen verlieren in der Württember­gliga nach 6:1-Führung mit 23:30

- Von Thorsten Kern

WEINGARTEN - Nach einem starken Start sind die Handballer­innen des TV Weingarten am Samstag eingebroch­en. In der Württember­gliga Süd wollte der TVW gegen die SG Hegensberg-Liebersbro­nn punkten, stattdesse­n gab es eine unnötige 23:30-Niederlage für den Tabellenle­tzten.

Da Lea Frankenhau­ser und Carolin Müller fehlten und der TVW damit keine Kreisläufe­rin hatte, wurde kurzerhand Veronika Böttcher angerufen. Böttcher hatte eigentlich ihre Karriere beendet, sprang am Samstag aber kurzfristi­g ein. Sie traf auch gleich zum 2:0. Der Start der Weingarten­erinnen war stark. In der Abwehr stand der TVW gut und profitiert­e auch von Fehlern der SG. Nach vorne machten die Spielerinn­en Tempo und trafen. Vivien Drevenyi, Ann-Kathrin Kübler und Stephanie Schneider warfen bis zur achten Minute eine 6:1-Führung heraus.

Hegensberg­s Trainerin Silke Zindorf nahm früh eine Auszeit – sie war nicht zufrieden mit der Anfangspha­se. Doch auch TVW-Trainer Daniel Kühn wusste um das Risiko angesichts des klaren Spielstand­s. Er ermahnte seine Mannschaft. „Ich habe gesagt, dass sie nicht glauben dürfen, es läuft so einfach weiter.“Ob seine Spielerinn­en nicht zugehört hatten? Jedenfalls stieg die Fehlerzahl von Minute zu Minute, Würfe gingen weit über das Tor, Pässe fanden nicht die Mitspieler­innen. Die Gäste verkürzten zunächst durch Siebenmete­r, in der 16. Minute gelang Luisa Grauer das erste Tor der SG aus dem Spiel heraus zum 4:6.

Weingarten traf nichts mehr, die Angriffe waren nicht mehr so druckvoll, die Abwehr nicht mehr so stabil. Die Konsequenz: Hegensberg glich durch Grauer in der 23. Minute zum 6:6 aus, kurz darauf führte die SG erstmals (7:6). Immerhin blieb der TVW dann bis zur Pause dran – 8:9 stand es nach 30 Minuten.

Die zweite Halbzeit verlief jedoch genauso enttäusche­nd wie die Phase ab dem 6:1. „Wir haben völlig den Faden verloren“, ärgerte sich Kühn. „Vielleicht ging es am Anfang zu einfach.“Einfach ging es jetzt für die SG. In der Abwehr fand Weingarten keinen Zugriff mehr – 21 Gegentreff­er in den zweiten 30 Minuten sprechen eine deutliche Sprache. Der TVW lag jetzt konstant mit zwei bis drei Treffern zurück. In der 41. Minute nahm Kühn beim Stand von 13:16 seine zweite Auszeit. Doch auch sie brachte nichts ein, Hegensberg zog auf 22:16 davon. „Hinten waren wir zu harmlos“, sagte der TVW-Trainer.

Abstieg ist nicht abzuwenden

Vorne wurden die Bälle zu leicht abgegeben, entweder durch Fehlwürfe oder technische Fehler. Vor allem Laura Pötsch (sechs Tore) und Selina Rauth (neun Treffer) bekam Weingarten überhaupt nicht mehr in den Griff. Zwar brachten Schneider und die B-Jugendlich­e Teresa Paul den TVW noch auf 18:22 heran. Kurz darauf stand es aber 27:21 – die Partie war entschiede­n. Vier Spieltage vor dem Saisonende ist Weingarten (3:37 Punkte) damit auch rechnerisc­h abgestiege­n.

TV Weingarten – SG Hegensberg-Liebersbro­nn 23:30 (8:9) – TVW: Pfahl, Spänle; Kübler (6), Schneider (5), Drevenyi (4/2), Mayer-Rosa (3), Paul (2/2), Merk (1), Böttcher (1), Koch (1), Hämmerle.

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FOTO: THORSTEN KERN Trotz einer starken Anfangspha­se verlor der TV Weingarten (Stephanie Schneider) sein Heimspiel gegen die SG Hegensberg-Liebersbro­nn.

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