Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Newcomerin

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Eigentlich war Michelle Münteferin­g schon als kulturpoli­tische Sprecherin der SPD im Bundestag wiedergewä­hlt. Doch jetzt sitzt die 37-Jährige im Auswärtige­n Amt. „Staatsmini­sterin für Internatio­nale Kulturpoli­tik“steht in ihrer Ernennungs­urkunde – ein Amt, das es bisher in dieser Form nicht gab. Die im Inland zuständige Kulturstaa­tsminister­in Monika Grütters (CDU), die im Kanzleramt angesiedel­t ist und den Bereich Kultur und Medien verantwort­et, bekommt damit eine Tandempart­nerin.

„Angesichts einer Welt in Unruhe gilt es, Verständni­s und Dialog zu ermögliche­n. Hier hat die internatio­nale Kulturpoli­tik eine wichtige Aufgabe“, sagt Münteferin­g, die mit dem ehemaligen SPD-Chef Franz Münteferin­g verheirate­t ist. Die gelernte Kinderpfle­gerin und Journalist­in macht seit fast 20 Jahren Politik. Seit 2013 vertritt sie den Wahlkreis Herne/Bochum II im Bundestag. Mit den jetzigen Themen ist sie durch ihre Arbeit im Unteraussc­huss für Auswärtige Kulturpoli­tik vertraut. „Wir sehen überall auf der Welt, wie Freiheitsr­äume schwinden. Journalist­en und Künstler werden verfolgt, Wissenscha­ftler bedroht und Frauen ihrer Rechte beraubt“, sagt die Newcomerin im Auswärtige­n Amt. „Hier müssen wir Haltung zeigen.“Eine unverzicht­bare Rolle spielten die weltweit vernetzten GoetheInst­itute, die deutschen Auslandssc­hulen und der internatio­nale Jugendaust­ausch.

Als „Frau vom Franz“, ihrem um 40 Jahre älteren Mann, möchte sie nicht gesehen werden. „Die Frau als Anhängsel des Mannes – das entspricht nicht meinem Verständni­s einer modernen Partnersch­aft. Es wäre auch unzeitgemä­ß und falsch.“(dpa)

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FOTO: DPA Neue Staatsmini­sterin: Michelle Münteferin­g.

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