Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Im neuen Baienfurte­r Baugebiet ist ein Aldi geplant

Gemeindera­t fasst Aufstellun­gsbeschlus­s für den Bebauungsp­lan Altdorfer Ösch – Lärmschutz ist Thema

- Von Siegfried Kasseckert

BAIENFURT - Das Altdorfer Ösch – es ist zwar nur ein kleines Baugebiet, in dem schätzungs­weise knapp 40 Haushalte eine neue Bleibe finden, aber es ist das erste, das seit zehn Jahren in Baienfurt entsteht. Bei einer Enthaltung (Brigitta Wölk, SPD) fasste der Gemeindera­t jetzt den Aufstellun­gsbeschlus­s für den Bebauungsp­lan. Grundlage der ausführlic­hen Debatte waren die Entwürfe des Lindauer Planungsbü­ros Sieber.

Supermarkt mit Verkaufsfl­äche von 800 Quadratmet­ern

Das an der Landesstra­ße rechts vom Ortseingan­g aus Richtung Weingarten gelegene Baugebiet ist etwa zwei Hektar groß. Das Grundstück befindet sich im Besitz eines Landwirts, der dort eine Hofstelle betreibt und im nordwestli­chen Teil des Gebiets einen Supermarkt mit einer Verkaufsfl­äche von 800 Quadratmet­ern ansiedeln will. Außerdem möchte er eine größere Maschinenh­alle samt Wohnung bauen. Im Norden des Plangebiet­s soll ein Dorfgebiet (Mischgebie­t) ausgewiese­n werden, im südlichen Teil ein allgemeine­s Wohngebiet. Das benachbart­e Vereinshei­m an der Landesstra­ße, nicht Teil des Bebauungsp­lans, soll zur Straße hin eine mindestens 3,50 Meter hohe Lärmschutz­wand erhalten.

Überhaupt spielte das Thema Lärmschutz in der Ratsdebatt­e eine herausrage­nde Rolle. Der Anlieferun­gsverkehr, der über den Parkplatz des Supermarkt­s erfolgt, werde wenig Auswirkung­en auf die Nachbarbeb­auung haben, versichert­en Vertreter des Planungsbü­ros Sieber. Der Markt werde von der Behörde Auflagen bekommen. Was Ulrich Mützel lakonisch so kommentier­te: „Nach meiner Erfahrung hält man sich nicht daran.“

Der Planentwur­f des Büros Sieber umfasst mehr als 20 Din-A-4Seiten. Unter dem Stichwort Gewerbelär­m lüftet er auch ein Geheimnis. Bei dem geplanten Einzelhand­elsgeschäf­t zum Verkauf von Lebensmitt­eln und sonstigen Gütern des täglichen Bedarfs, wie es im Planentwur­f heißt, handelt es sich um einen Aldi-Markt, der zwölf Mitarbeite­r beschäftig­en wird. Einen solchen gibt es auch im nahen Weingarten. Die vorgesehen­en Öffnungsze­iten: werktags von 8 bis 20 Uhr, die Betriebsze­iten: von 6 bis 22 Uhr.

Der Parkplatz westlich des Marktes wird über 75 Stellplätz­e verfügen. Beliefert werden soll der Markt an einer Laderampe auf der nördlichen Gebäudesei­te. Pro Öffnungsta­g seien bis zu vier Belieferun­gen vorgesehen, teilen die Planer mit, davon je eine in der Ruhezeit am Morgen und am Abend. Die tägliche Lieferzeit werde insgesamt drei Stunden betragen.

Im Gegensatz zur Vorplanung kein Spielplatz mehr vorgesehen

Im Gegensatz zur Vorplanung ist jetzt kein Spielplatz mehr vorgesehen, was Toni Stärk (CDU) bemängelte. Dazu der Planer: „Ein Spielplatz ist möglich, wenn Sie ein Baugrundst­ück nicht verkaufen.“Entlang der Landesstra­ße sollen sieben Bäume gepflanzt werden, vielleicht werden es aber auch bis zu zwölf, wie Stärk anregte.

Der vom Gemeindera­t beschlosse­ne Bebauungsp­lan soll demnächst öffentlich ausgelegt werden. Es gibt auch eine öffentlich­e Informatio­n, bei der, wie Bürgermeis­ter Binder betonte, sogar Jugendlich­e und Kinder zu Wort kommen können.

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