Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Vom Funkenfeuer und der Sonne über Ravensburg
Porträtreihe „Menschen an der Volkshochschule“– Heute: Gabrielle Pell aus England
RAVENSBURG - Im März feierte die Volkshochschule Ravensburg (VHS) ihren 70. Geburtstag. Aus diesem Anlass stellt die „Schwäbische Zeitung“in lockerer Folge Menschen vor, deren Herz in irgendeiner Weise für die VHS schlägt. Heute: Gabrielle Pell aus England.
Pell wurde 1986 im nordenglischen Hull geboren. Nach dem Abitur studierte sie Sozialarbeit. Von Fernweh geplagt, ging sie mehrere Jahre nach Neuseeland und Australien. Zurück in England, beschloss sie, gemeinsam mit Freund Ben und Kater Bruce ein weiteres Land zu erkunden und neue Erfahrungen zu sammeln. Als ihr Freund eine Stelle als Ingenieur in Friedrichshafen angeboten bekam, zogen beide im Dezember 2016 nach Ravensburg-Torkenweiler.
Begeistert erzählt die abenteuerlustige Frau vom ersten Funkenfeuer Anfang 2017 mitsamt der brennenden Hexe. Die Nähe zum See und zu den Bergen fände sie großartig – und die Sonne, die hier viel öfter scheine als in Hull.
Ganz ohne Deutschkenntnisse fühlte sich Gabrielle Pell aber auch als Europäerin fremd in Deutschland. So begann sie mit dem Sprachkurs an der Volkshochschule. „Menschen aus verschiedenen Ländern stehen hier vor denselben Herausforderungen“, sagt die hübsche blonde Frau. „Ich habe schnell Freunde gefunden. Im Mai gehen wir ein Wochenende nach Berlin und Leipzig, wo einige von ihnen jetzt wohnen.“Dank des guten Unterrichts an der VHS lernte sie schnell Deutsch. „Die Sprachkenntnis erleichtert meine Integration. Die Kultur ist nur ein bisschen anders als bei uns, und doch muss ich neue Regeln lernen“, sagt sie.
Mit ihren Freunden von der VHS hat sie schon gezeltet, mit ihren Nachbarn in Torkenweiler versteht sie sich immer besser. Mit Ben und Bruce möchte sie hierbleiben und hofft, nach Abschluss ihrer Sprachkurse eine Stelle als Sozialarbeiterin zu finden. Hier in der neuen Heimat, von der sie schwärmt: „Die Berge sind so nah. Wir können wandern oder Ski fahren, und in drei Stunden bin ich mit dem Fahrrad in Österreich!“
Weitere Porträts finden Sie in unserem OnlineDossier unter www.schwäbische.de/70-jahre-vhs