Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Arbeiten im Kindergarten laufen auf Hochtouren
In Wilhelmsdorf entstehen neue Räume für Betreuung der Zweijährigen – Gesamtkosten von 1,3 Millionen Euro
WILHELMSDORF - Die Gemeinde Wilhelmsdorf lässt sich die Betreuung der Kinder viel Geld kosten. Dazu gehören neben einer ordentlichen Ausstattung mit Schulen auch die Kindergärten, die Eltern vielfältige zeitliche Alternativen für die Betreuung der Kinder ab zwei Jahren bis hin ins Schulalter bieten.
Ein Beispiel bietet der Montessori-Kindergarten in der Gartenstraße. Das Gebäude aus dem Jahr 1968 wird derzeit von Grund auf saniert. Außerdem werden im Hanggeschoss Räume für eine zusätzliche Gruppe für Kinder ab zwei Jahren geschaffen. Insgesamt wird die Maßnahme rund 1,3 Millionen Euro kosten, erklärte Ortsbaumeister Wilhelm Birkhofer bei einem gemeinsamen Rundgang mit Bürgermeisterin Sandra Flucht. Anschließend trafen sich die Verantwortlichen des Kindergartens und der Gemeinde mit Architekt Jürgen Kneer vom Ravensburger Büro „Architekturlokal“, um Einzelheiten der Raumgestaltung der bestehenden zwei Gruppen bei der Sanierung zu besprechen.
Eigentlich hätten die neuen Räume im Hanggeschoss bereits zum Start der zusätzlichen Kindergartengruppe Anfang Januar fertig sein sollen. Grünes Licht für das Projekt hatte der Gemeinderat im Juli vergangenen Jahres gegeben. Doch die Ausschreibungen für die verschiedenen Gewerke gestalteten sich vom Ergebnis her als überaus schwierig. Bauunternehmen und Handwerker sind weitgehend ausgelastet, zeitnahe Termine für einen Baubeginn konnten nicht erreicht werden. Erst Anfang Januar ging es richtig los. Die Übergabe der sanierten Anlage und der neuen Gruppenräume wird jetzt für den Herbst angepeilt, sagte Bürgermeisterin Flucht. Verzögert wurde der zeitliche Ablauf auch durch den Kälteeinbruch im Februar. Die neue Gruppe für die ab zwei Jahre jungen Kinder ist bis zum möglichen Umzug im Gebäude der Grundschule untergebracht.
Küche für Ganztagsbetrieb
Das Dach am Kindergarten Gartenstraße ist bereits saniert. Um genug Platz zu schaffen, wurde außerdem die Hausmeisterwohnung für die Zwecke des Kindergartens eingebunden. Neu gestaltet wird der Sanitär- und Wickelbereich im Untergeschoss. Die vorhandenen Personalund Schlafräume werden neu geordnet. Nicht zuletzt müssen sämtliche Wasser- und Elektroleitungen erneuert werden. Notwendig ist die komplette Möblierung einschließlich Einbau einer Küche. „Dieser Küchenbereich wird für den künftigen Ganztagsbetrieb ausgerichtet“, sagte Bürgermeisterin Flucht. Für die Ausstattung ist mit Kosten in Höhe von mindestens 30 000 Euro zu rechnen. Die Baumaßnahmen selbst werden mit rund 560 000 Euro veranschlagt.
Mindestens eine weitere halbe Million Euro kostet es, die betagten Räume im Erdgeschoss auf den neuesten Stand zu bringen. Dazu gehört der Einbau neuer Fenster und eines Treppenhauses vom Erd- ins Untergeschoss. Damit ist das Gebäude in allen Teilen barrierefrei zu betreten. Ein großes Augenmerk wird auf den energetischen Bereich gelegt, wie Architekt Jürgen Kneer hervorhob. Wenn die neuen Räume im unteren Bereich fertig sind, ziehen die bestehenden Gruppen für die Dauer der Sanierungsarbeiten dorthin um. „Wenn alles erledigt ist, haben wir einen Kindergarten, der den Ansprüchen in den kommenden 20 Jahren genügen wird“, zeigte sich Ortsbaumeister Birkhofer überzeugt, als er dem Gemeinderat das Konzept vorstellte.