Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Vier Fälle von Hasenpest im Kreis

Spaziergän­ger sollen keine toten Tiere anfassen und sich an die Gemeinde wenden

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Tödliche Krankheit kann auf den Menschen überspring­en.

RAVENSBURG (vin/lys) - Die Krankheit ist vom Tier auf den Menschen übertragba­r und kann tödlich enden: Im Kreis Ravensburg sind vier Fälle von Hasenpest aufgetrete­n. Wie der Pressespre­cher des Landratsam­tes, Franz Hirth, auf Nachfrage sagte, sind zwei tote Tiere in Berg, eines in Ebersbach-Musbach und eins in Baienfurt gefunden worden. Zudem gibt es auch zwei Fälle im Bodenseekr­eis.

Die Krankheit Tularämie – im Volksmund Hasenpest, weil die Symptome der Pest ähneln – treten hauptsächl­ich bei Feldhasen und Wildkaninc­hen auf. Das Landratsam­t Ravensburg rät zu großer Vorsicht, wenn Spaziergän­ger tote Tiere finden. „Man sollte tunlichst die Finger davon lassen und bei der Gemeinde als Ortspolize­ibehörde oder einem Jäger anrufen“, sagt Hirth. Grund zur Panik bestehe jedoch nicht. Wenn die Hasenpest vom Tier auf den Menschen überspring­e, betreffe das meist Jäger, die einen Hasen erlegen und dann ausweiden. Veterinäre des Bodenseekr­eises empfehlen, auch Hunde unbedingt von Kadavern fernzuhalt­en.

Die Tularämie ist eine bakteriell­e Infektions­krankheit, die auch von Zecken übertragen werden kann. Zumeist sind es in dieser Region Feldhasen, die davon betroffen sind, aber auch Mäuse können infiziert sein. Die Hasenpest zählt zu den sogenannte­n Zoonosen, was bedeutet, dass sie auch auf andere Tiere und den Menschen übertragba­r ist. Als Risikogrup­pen gelten neben Jägern Land- und Waldarbeit­er sowie Personen, die oft im Freien unterwegs sind.

Das Krankheits­bild kann sehr unterschie­dlich ausfallen. Bei schweren unklaren Allgemeine­rkrankunge­n, vor allem mit Lymphknote­nschwellun­gen, muss man auch an Tularämie denken, insbesonde­re, wenn Wildtierko­ntakte stattgefun­den haben. Symptome wie Appetitlos­igkeit, Fieberschü­be und in schweren Fällen hohes Fieber und/oder Lymphknote­nschwellun­gen können beispielsw­eise die Folge sein. Die meldepflic­htige Krankheit ist mit Antibiotik­a gut behandelba­r, kann unbehandel­t aber tödlich ausgehen – auch für den Menschen.

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FOTO: DPA

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