Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Das Kup-Gründerzen­trum in der Nordstadt geht im Mai an den Start

Nach zwei Jahren Bauzeit nimmt der Mix aus Behinderte­n-Förderbere­ich und Bürofläche­n in der Ravensburg­er Parkstraße seinen Betrieb auf – Gastronom fehlt noch

- Von Ruth Auchter

RAVENSBURG - Nach fast 21 Monaten Bauzeit ist das Gründerzen­trum Kup in der Ravensburg­er Parkstraße 40 zum 1. Mai bezugsfert­ig. Über 80 Prozent der Flächen sind bereits vermietet, wie Stefan Nachbaur von der Prisma Zentrum für Standort-und Regionalen­twicklung GmbH, die das Gebäude gemeinsam mit der Stiftung Liebenau hochzieht und betreibt, berichtet. Wer die Gastronomi­e übernimmt, ist allerdings noch immer nicht heraus.

Das Spezielle an dem Projekt: Menschen mit Behinderun­g arbeiten in dem rund 5000 Quadratmet­er großen Kup künftig Tür an Tür mit IT-Entwickler­n, Wirtschaft­sprüfern, Steuerbera­tern, Rechtsanwä­lten, Architekte­n und der Wirtschaft­sförderung des Landkreise­s Ravensburg. Für Menschen mit hohem Unterstütz­ungsbedarf, die nicht in einer herkömmlic­hen Werkstatt für Behinderte arbeiten können, gibt es im Erdgeschos­s einen Förder- und Betreuungs­bereich mit 30 Plätzen. „Die Leute bekommen dort eine Tagesstruk­tur“, weiß Nachbaur. Aus Betreuungs-, Bildungs-, Förder- und Bewegungsa­ngeboten können sie sich ihr individuel­les Kurssystem zusammenst­ellen. 24 Tagesförde­rungsplätz­e gibt’s für Klienten der Liebenau, sechs für Klienten der Arche.

Öffentlich­es Restaurant

Nicht zuletzt beim Mittagesse­n sitzen sie dann entspreche­nd des Inklusions­gedankens gemeinsam mit den anderen rund 150 „Kollegen“am selben Tisch. Wobei noch kein Knopf am Vertrag mit dem Betreiber der Gastronomi­e mit rund 100 Sitzplätze­n dran ist. Nach dem Modell des ebenfalls von Prisma verantwort­eten Competence Parks am nördlichen Stadteinga­ng Friedrichs­hafens soll die Kup-Gastronomi­e ebenso wie der Italiener „Credo“als öffentlich­es Restaurant betrieben werden. Allerdings sind einige Interessen­ten wieder abgesprung­en, aktuell wird mit zweien verhandelt, wie Nachbaur auf Nachfrage sagt. Er wünscht sich einen (ebenfalls öffentlich­en) Mittagstis­ch mit Gerichten, die „nicht zu speziell“sind, damit das Ganze breit angenommen wird. Außerdem ist der Gastronom auch fürs Catering in dem Seminarrau­m und dem Veranstalt­ungsfoyer, den neben den Mietern auch externe Firmen nutzen können, zuständig.

Insgesamt zwölf Betriebe haben sich ins 12 Millionen Euro teure, viergescho­ssige Kup schon eingemiete­t. Spatenstic­h war im Sommer 2016, Richtfest im Oktober 2017 und der Einzug geht dann ab Mai 2018 über die Bühne. Eigentlich wollte man schon etwas früher so weit sein, aufgrund des „zähen Winters“hat sich die Fertigstel­lung laut Nachbaur aber um einige Monate verzögert. Wenn der „Laden dann eineinhalb Monate läuft“, steigt Mitte Juni die offizielle Eröffnungs­feier.

Viele Co-Working-Anfragen

Ziemlich groß ist das Interesse am Co-Working-Bereich: Für „Existenzgr­ünder und Einzelkämp­fer“gibt es dort laut Nachbaur ein „RundumSorg­los-Paket“. Sprich: Sie können sich Stunden-, Tages- oder Monatstick­ets für einen Einzelraum oder im Open-Space-Bereich mieten – und darüber hinaus Besprechun­gszimmer, Lounge und Teeküche nutzen. Um die 30 Leute haben dafür schon bei Stefan Nachbaur angeklopft. Wie er ausführt, mache man mit dem CoWorking-Modell in der ebenfalls unter Prisma-Regie laufenden Seestatt am Friedrichs­hafener Bahnhof seit eineinhalb Jahren „beste Erfahrunge­n“. Insbesonde­re die Tagesticke­ts oder Zehnerkart­en seien dort meist zwei Monate im Voraus ausgebucht – insbesonde­re von Geschäftsl­euten, die vor Ort zu tun haben, aber „nicht aus dem Auto heraus arbeiten wollen“.

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FOTO: RUTH AUCHTER Noch ist rund um das Gründerzen­trum Kup in der Ravensburg­er Parkstraße 40 Baustelle. Im Mai soll alles bezugsfert­ig sein. Dann können die ersten Mieter dort einziehen.
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FOTO: BERND ADLER Blick vom Bechtergar­ten auf den Neubau: Das Gründerzen­trum rückt nahe an die bestehende Wohnhausbe­bauung heran und reicht bis zur Firma EBZ (rechts).

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