Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Altshausen investiert in Kanäle, Bürgersaal und Schulen
Gemeinderat beschließt einstimmig den Haushalt – Bürgersaal bekommt Belüftungs- statt Klimaanlage
ALTSHAUSEN (bay) - Trotz zahlreicher Investitionen sparsam sein: Vor dieser Aufgabe steht die Gemeinde Altshausen, wie sich am Mittwochabend im Gemeinderat beim Haushaltsbeschluss gezeigt hat. Einstimmig sprachen sich die Gemeinderäte für das Zahlenwerk aus.
Die Personalkosten und hohe Investitionen in die Infrastruktur schlagen deutlich zu Buche. Für den Bürgersaal wurden 1,5 Millionen Euro veranschlagt, letztendlich werden es voraussichtlich Gesamtkosten in Höhe von drei Millionen Euro sein. Die Kanalisationsarbeiten für den Sammler III Blumenstraße werden mit 1,5 Millionen Euro beziffert. Die Sanierung von Straßen ist hingegen mit 50 000 Euro überschaubar. Als weitere, große Finanzierung steht ein Investitionskostenanteil am Neubau der Werkrealschule in Höhe von einer Million Euro an. Investitionen und Sanierungen an schulischen Einrichtungen und Kindergärten haben nach wie vor eine hohe Priorität, ebenso kulturelle und sportliche Bereiche, wie auch zahlreiche Sanierungsmaßnahmen an vielen öffentlichen Gebäuden einschließlich weiterer Straßen.
In der Aussprache über den vorgelegten Haushaltsplan hob der CDU-Fraktionsvorsitzende Frank Binder hervor, dass sich sowohl der Gemeinderat als auch die Verwaltung eine strenge Haushaltsdisziplin auferlegt hat. Wörtlich fuhr Binder fort: „Nur wenn wir bereit sind, auch im Kleinen zu sparen, werden wir die anstehenden großen Projekte stemmen können, ohne dabei in eine finanzielle Schieflage zu geraten.“Ferner war der CDU-Fraktion wichtig, darauf hinzuweisen, dass der Nettoaufwand allein für den Unterhalt der Schulen bei 513 000 Euro liegt, für die Kindergärten sind 619 000 notwendig.
Für die Freien Wähler analysierte deren Fraktionsvorsitzende Brigitte Bettenmann den Etat. Ihrer Einschätzung nach werde der Schuldenstand der Gemeinde Altshausen „dieses Jahr sehr stark steigen. Die Tilgung dieser Schulden, aber auch die Folgekosten und Betriebskosten wird eine Herkulesaufgabe werden.“Die Freien Wähler sind der Meinung, dass der Bürgersaal dringend benötigt wird, um den Bedürfnissen der Bürger und den Vereinen gerecht zu werden. „Dadurch steigt die Lebensqualität in Altshausen“, unterstrich sie überzeugt. Zudem bekommt der attraktive Schulstandort Altshausen ein neues Gesicht.
Im Anschluss wurde beraten, ob der Bürgersaal eine Klimaanlage bekommen soll. Im Pro (FWV) und Contra (CDU) dazu setzte sich schlussendlich die CDU-Mehrheit durch. Eine gute Belüftungsanlage fand mehr Befürworter. Mehrheitlich stimmte der Gemeinderat für den Einbau eines Speiseaufzugs. Über die Sanierung der Marienburgerund Kohlberger Straße wird sich der Rat nochmals informieren.