Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

SV Oberzell will kein Kaninchen sein

Fünfter der Fußball-Landesliga fährt am Samstag selbstbewu­sst nach Friedrichs­hafen

- Von Christian Metz

OBERZELL - Der SV Oberzell tritt in der Fußball-Landesliga am Samstag um 15.30 Uhr beim VfB Friedrichs­hafen an. Nach den jüngsten Erfolgen will Trainer Achim Pfuderer einen selbstbewu­ssten Auftritt seines Teams sehen: „Wir wollen auch dieses Spiel gewinnen.“

Drei Spiele in Folge sind die Oberzeller ungeschlag­en und haben aus diesen drei Spielen sieben Punkte geholt. Die Konsequenz: Auf einmal haben Kapitän Leiwu Anderson Gomes dos Santos und seine Mannschaft­skameraden zehn Punkte Vorsprung auf die Abstiegszo­ne.

Vorne kämpfen vier Teams um die Meistersch­aft und die Aufstiegsr­elegation. Hinten tobt ein Abstiegska­mpf, wie ihn die Liga selten gesehen hat: Zwölf Mannschaft­en innerhalb von neun Punkten, allein fünf liegen bei 21 Punkten gleichauf. Das Tabellenmi­ttelfeld besteht aktuell nur aus einem Team: dem SV Oberzell. Pfuderer sieht das nicht so: „Es ist schön, dass wir uns Luft verschafft haben, aber die 40 plus X Punkte, die sicher zum Klassenerh­alt reichen, sind noch ein gutes Stück weit entfernt.“Der Coach warnt: „So ein Vorsprung ist auch schnell wieder weg.“

Pfuderer hebt nicht ohne Grund den Zeigefinge­r – drei der vier nächsten Gegner sind Tabellenfü­hrer FV Laupheim, die 2018 noch ungeschlag­ene U23 des FV Ravensburg und eben der VfB. Der ist Tabellenvi­erter – entscheide­nd ist aber, dass die Oberzeller auswärts ran müssen.

Heimstarke Häfler

„Die Friedrichs­hafener haben auf eigenem Platz in zehn Spielen 25 Punkte geholt“, weiß der Trainer des SVO. „Das sagt eigentlich schon alles.“Noch beeindruck­ender wird die Statistik, wenn man auf die Tore blickt: 32-mal hat der VfB im Zeppelinst­adion getroffen. Aber halt: Allein acht dieser Treffer fielen im letzten Heimspiel gegen einen überforder­ten TSV Eschach.

Beim SV Oberzell blickt man heute aufmerksam nach Stuttgart: Dort fällt die Entscheidu­ng, ob Marco Geßler definitiv gesperrt wird. Geßler hatte sich nach dem Siegtreffe­r gegen Ochsenhaus­en im letzten Spiel Richtung Linienrich­ter aufgebaut: „Das war sicher nicht als persönlich­e Attacke gemeint“, sagt Pfuderer. „Wenn man alle Emotionen aus dem Spiel nimmt, schadet das dem Fußball.“Der SVO hat seine Stellungna­hme abgegeben – und jetzt hofft man auf Milde, „auch wenn die Chance gering ist“, wie der Trainer zugibt.

Das hält Achim Pfuderer aber nicht davon ab, erhobenen Hauptes in die Partie in Friedrichs­hafen zu gehen: „Der VfB ist der Favorit, aber es gibt keinen Grund, wie das Kaninchen vor der Schlange zu stehen.“Rechtzeiti­g zum Spiel gegen seinen alten Verein ist übrigens Oberzells Neuzugang Semih Deniz spielberec­htigt.

 ?? FOTO: CHRISTIAN METZ ?? Leiwu Anderson Gomes dos Santos schoss sein Team zum 2:1-Sieg gegen Ochsenhaus­en.
FOTO: CHRISTIAN METZ Leiwu Anderson Gomes dos Santos schoss sein Team zum 2:1-Sieg gegen Ochsenhaus­en.

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