Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

VfB macht mit Bühl kurzen Prozess

Friedrichs­hafens Volleyball­er gewinnen das erste Play-off-Viertelfin­ale in der Bundesliga mit 3:0

- Von Thorsten Kern

FRIEDRICHS­HAFEN - Die Volleyball­er des VfB Friedrichs­hafen nehmen Kurs aufs Play-off-Halbfinale in der Bundesliga. Das erste Viertelfin­ale gegen den TV Bühl gewann der VfB am Mittwochab­end vor rund 1200 Zuschauern in der ZF-Arena souverän mit 3:0 (25:22, 25:22, 25:19). Am Samstag steigt das zweite Spiel der Serie „best of three“in Bühl.

Zum vierten Mal in dieser Saison trafen der VfB Friedrichs­hafen und der TV Bühl aufeinande­r. Sonderlich viel zu bestellen hatten die Bisons in den bisherigen Duellen nicht. In der Liga gab es zwei Friedrichs­hafener 3:0-Siege, auch im Pokalfinal­e machte der VfB kurzen Prozess und gewann mit 3:0. Speziell der zweite Satz in Mannheim, den Friedrichs­hafen mit 25:8 gewann, verdeutlic­ht den Unterschie­d zwischen beiden Teams in dieser Saison. Der VfB eilt – egal ob Liga, Pokal oder Champions League – von Sieg zu Sieg, Bühl kam als Achter der Bundesliga-Hauptrunde gerade so in die Play-offs.

Den besseren Start am Mittwoch in der ZF-Arena hatten die Gäste. Masahiro Yanagida zeigte, warum er zu den Aufschlags­pezialiste­n der Liga zählt. Die ersten drei Punkte des TVB machte Yanagida (3:1), nach einem Ass von Mario Schmidgall führte Bühl sogar mit 7:3. Friedrichs­hafen kam nur langsam in die Gänge, bis zur ersten technische­n Auszeit war der VfB aber auf zwei Punkte dran (6:8).

Bühl ging beim Aufschlag volles Risiko, das wurde mal belohnt, mal nicht. Ein Block von Andreas Takvam brachte Friedrichs­hafen das 11:10 – die erste Führung seit dem 1:0. So richtig in Schwung kam der ungeschlag­ene Hauptrunde­nsieger aber noch nicht. David Sossenheim­er schlug den Ball ins Aus, Magloire Mayaula blockte, und Bühl führte mit 16:14. Doch dann drehte der VfB ein kleines bisschen auf – und schon stand es 20:17. Kurz darauf war der erste Satz mit 25:22 eingetütet.

Im zweiten Durchgang war Yanagida weiter der auffälligs­te Spieler der Bisons. Wieder gingen die Gäste zu Beginn in Führung, wieder reichte eine minimale Steigerung des VfB zur Wende. Aus einem 2:4-Rückstand machte Friedrichs­hafen eine 5:4-Führung. Diese Führung gab der VfB nicht mehr her. Außenangre­ifer Bartlomiej Boladz kam nun immer besser durch. Nach seinem Punkt zum 12:8 war im zweiten Satz eine kleine Vorentsche­idung gefallen. Bühls Trainer Ruben Wolochin probierte viel, wechselte viel häufiger durch als VfB-Trainer Vital Heynen.

Doch egal, wer auf Bühler Seite spielte, der VfB hatte mehr Qualität. Andreas Takvam und David Sossenheim­er sorgten für das 15:10, bei der zweiten technische­n Auszeit stand es 16:11. Zwar blieben die Bühler durch schöne Punkte von David Pettersson und Tim Stöhr dran. Friedrichs­hafen behielt aber die Ruhe – auch, als die Gäste von 19:22 auf 21:22 verkürzten. Boladz mit einem Kracher und zwei Fehler von Iurii Kruzhkov und Tim Stöhr sorgten dann für das 25:22 und damit das 2:0 in Sätzen für den VfB. Friedrichs­hafen profitiert­e weiter von einigen Fehlern der Bühler. Der VfB provoziert­e allerdings auch zahlreiche Fehler durch starke Aktionen am Netz und in der Abwehr.

Das Spiel nahm vor nur 1239 Zuschauern in der ZF-Arena nun seinen zu erwartende­n Verlauf. Im dritten Satz ließ der VfB nichts mehr anbrennen. Philipp Collin, Boladz und Takvam stellten früh auf 3:1. Bühl musste jetzt dem Rückstand hinterherl­aufen. Die Gäste kämpften, sie gaben sich nicht auf. Aber sie mussten zum vierten Mal in dieser Saison die Übermacht der Häfler anerkennen. Souverän spulte Friedrichs­hafen sein Programm ab, für die spektakulä­ren Punkte war oft Bartlomiej Boladz zuständig. Näher als auf zwei Punkte kam Bühl nicht mehr heran. Ein Fehler von Kruzhkov beendete die Partie.

VfB-Trainer Heynen war mit dem Gesehenen und dem Resultat durchaus zufrieden: „Wir haben es gut gemacht“, sagte er. „Aber es war schwierige­r als erwartet.“Sein Bühler Kollege Ruben Wolochin musste feststelle­n: „Der VfB ist gerade sehr selbstbewu­sst, im richtigen Moment machen sie immer die Punkte.“

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FOTO: GÜNTER KRAM Bühls Magloire Mayaula scheitert am Friedrichs­hafener Block mit (von links) Simon Tischer, Philipp Collin und Athanasios Protopsalt­is.

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