Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Großes Interesse

OB Rapp bei „Politik zum Anfassen“

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RAVENSBURG - Die Initiative Psychiatri­eerfahrene­r im Landkreis Ravensburg (IPERA) und Arkade, Anbieter gemeindeps­ychiatrisc­her Leistungen, führen seit 2017 die Veranstalt­ungsreihe „Politik zum Anfassen“durch. Das Angebot richtet sich vorrangig an Menschen mit psychische­n Beeinträch­tigungen.

Nach einem Gespräch mit Vertreteri­nnen und Vertretern der Kommunalpo­litik fand der gemeinsame Besuch einer Gemeindera­tssitzung großen Anklang. Auch Herr Hopperdiet­zel, ehrenamtli­cher Behinderte­nbeauftrag­ter des Landkreise­s Ravensburg war bereits zu Gast.

Den jetzigen Veranstalt­ungshöhepu­nkt markierte der Besuch des Oberbürger­meisters der Stadt Ravensburg, Dr. Daniel Rapp, in den Räumen der Arkade. Er wurde am 6. März zu einer Fragerunde eingeladen. Herr Rapp erklärte sehr anschaulic­h seine Aufgaben als Oberhaupt der Stadt Ravensburg. Dann kamen die aktuellen Themen zum Zug. Was die Stadt gegen die Wohnungsno­t von Menschen mit geringem Einkommen tut, brannte den Anwesenden unter den Nägeln. Die geplante Wohnungsba­ugesellsch­aft der Stadt ließ die Hoffnung aufkeimen, dass in absehbarer Zeit günstiger Wohnraum zur Verfügung stehen könnte.

Beim Thema Nahverkehr wurden die unterschie­dlichen Probleme von beeinträch­tigten Personen anhand von erzählten Beispielen deutlich. Ein weiteres Manko sind die hohen Fahrpreise, die schlechte Taktung der Busse und die fehlende Abstimmung zum Zugverkehr. Positiv wurde die geplante Schnellbus­strecke von Konstanz – Markdorf – RV –Wangen aufgenomme­n und die Idee des Schnellrad­wegs von Baindt Richtung Bodensee.

Ein weiterer Punkt war die Fußgängerf­reundlichk­eit in der Stadt. Schlechte Ampelschal­tungen sind nicht nur für Menschen mit körperlich­en Beeinträch­tigungen ein Problem. Muss jemand mit Platzangst auf einer Verkehrsin­sel stehen bleiben, wegen der zu kurzen Grünphase, kann das ganz schön eng für die betreffend­e Person werden. Hier stellte der OB nachvollzi­ehbar die Einschränk­ungen und die Verbesseru­ngsmöglich­keiten, wie zum Beispiel den neuen Verkehrsre­chner der Stadt, dar.

Rapp wusste auf alle Fragen, detaillier­te und verständli­che Antworten. Er hielt aber auch nicht hinter dem Berg, wenn er aktuell keine zufriedens­tellende Lösung anbieten konnte. Die Resonanz der Teilnehmer war durchweg positiv und zur großen Freude aller bescheinig­te Herr Rapp den Teilnehmer­n ein äußerst hohes Diskussion­sniveau.

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FOTO: IPERA Die Veranstalt­ungsreihe „Politik zum Anfassen“richtet sich vorrangig an Menschen mit psychische­n Beeinträch­tigungen.

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