Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Sauberkeit an Ravensburger Schulen bleibt ein Problem
Immer wieder Klagen über Reinigungsfirmen – Stadt stellt Kontrolleur ein
RAVENSBURG - Die Qualität der Reinigung an Ravensburger Schulen ist weiterhin ein Problem. Zwar ist die Stadt der Ansicht, dass sich die Lage verbessert habe. Sie will dennoch einen Reinigungsmanager einstellen, der die Arbeit der Putzfirmen kontrolliert.
Seit Jahren gibt es Klagen über mangelhafte Arbeiten durch die von der Stadt beauftragten Reinigungsfirmen an Schulen. Erst im vergangenen Herbst bezeichnete die CDUFraktion im Eschacher Ortschaftsrat die Zustände als „desolat“. Die Verwaltung ließ damals errechnen, ob das Einstellen eigenen Putzpersonals eine Alternative wäre. Ist es nicht: Für alle städtischen Gebäude hätte eine eigene Putztruppe doppelt so viel Geld gekostet wie die Vergabe an Fremdfirmen.
Doch mit diesen Firmen gab es in der Vergangenheit immer wieder Probleme. Als einen Grund nennt Herbert Weiß, Geschäftsführender Schulleiter für die Grundschulen, die Förderschule, die Hauptschulen und die Realschule der Stadt Ravensburg, den Zeitdruck, der auf dem Putzpersonal laste: „Eigentlich sind die Zeiten für die einzelnen Reinigungsabschnitte viel zu kurz bemessen.“
Aus Sicht der Stadtverwaltung hat sich die Situation inzwischen aber verbessert. Allerdings, so Alfred Oswald, Sprecher der Stadt Ravensburg, gebe es „immer wieder vereinzelt Klagen, denen unverzüglich nachgegangen wird“. Zwar seien viele Mitarbeiter der Fremdfirmen motiviert: „Aber es gibt Ausnahmen auch weil es schwierig ist, auf dem Arbeitsmarkt geeignetes Personal zu finden. Es gibt deshalb ordentliche Standorte und Standorte, an denen es schwieriger ist, geordnete Zustände zu erhalten.“
Die Stadt wird die Reinigungsarbeiten an städtischen Gebäuden in diesem Jahr neu ausschreiben. Ob darin höhere Qualitätsansprüche formuliert werden als bisher, sagt Alfred Oswald nicht: „Die Vorgaben werden derzeit für die Ausschreibung ausgearbeitet, um sie den Gremien zur Entscheidung vorzulegen.“Letztlich liegt es also an den Kommunalpolitikern, die Rahmenbedingungen festzulegen.
Zustände seien „untragbar“
CDU-Stadträtin Margarete Eger hat sich in der Vergangenheit immer wieder über die mangelhafte Reinigung an den Schulen beklagt. Vor eineinhalb Jahren bezeichnete sie die Zustände als „untragbar“. Aktuell schätzt die Politikerin die Situation so ein: „Die Lage hat sich nicht verbessert. Wir können noch keine Entwarnung geben.“
Krasse Einzelfälle sind dem Ravensburger Gesamtelternbeiratsvorsitzenden Johannes Volz zwar derzeit nicht bekannt. Aber: „Beim Thema Putzen gibt es immer wieder Ärger. Darum ist es wichtig, dass die Qualität bei einer Neuausschreibung einen höheren Stellenwert erhält. Und letztlich nicht nur der Preis entscheidet.“
Die Stadtverwaltung will indessen einen Reinigungsmanager einstellen, der die Arbeit der Fremdfirmen in Zukunft kontrolliert. Die Stelle ist bereits in den Haushaltsplan 2018 aufgenommen. Der Reinigungsmanager soll überprüfen, ob die eingekauften Leistungen auch erbracht werden. Klagen über mangelhafte Sauberkeit sollen dadurch vermieden werden.