Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Was vom Leben übrig bleibt
Laura Vogt liest Auszüge aus ihrem neuen Roman „Eins und Zwei“
RAVENSBURG (sz) - „Eins und Zwei“heißt der noch unveröffentlichten Roman von Laura Vogt. Die Schweizer Schriftstellerin ist am Freitag, 13. April, um 20 Uhr im Neuen Ravensburger Kunstverein zu Gast. Die Lesung wird musikalisch begleitet vom Saxofonisten Andi Bissig. Der Eintritt kostet 7 Euro.
In ihrem neuen Roman stehen die Beziehungen zweier Menschen im Mittelpunkt, heißt es in der Mitteilung. Während die schwangere und sitzen gelassene Jazz-Sängerin Rahel für ihr Kind einen Vater sucht, möchte die junge und gutaussehende Fenna ein Abenteuer erleben. Angetrieben von ihrer Neugierde, das Dunkle im Charakter des sympathischen Weltenbummlers Luc zu ergründen, beruht bei Rahel die Entscheidung für den 40-jährigen Schriftsteller Boris auf der rationalen Erkenntnis, dass ihr Kind einen Vater braucht.
In einer Sprache, berührend und melancholisch zugleich, gelingt es der Autorin, das innerste Wesen einer Beziehung zweier Menschen aufzuspüren, aber auch die Abgründe, die sich in einer solchen verbergen und Leid und Scham verursachen, teilen die Veranstalter mit. Dabei nutzt die Autorin eine Bildersprache, die den Leser oft sprachlos zurücklässt.
Der Roman will mehr sein als eine Liebesgeschichte, behandelt er doch aktuelle gesellschaftliche Themen wie das Recht am eigenen Körper und Missbrauch, aber auch die Frage nach dem eigenen Lebensentwurf und wie viel von diesem übrig bleibt, wenn man für ein Kind verantwortlich ist.
Laura Vogt wurde 1989 in der Ostschweiz geboren und lebt als freie Autorin, Journalistin und Übersetzerin in St. Gallen. Sie studierte Kulturwissenschaften an der Universität Luzern und absolvierte das Schweizer Literaturinstitut in Biel. 2016 erschien ihr Debütroman „So einfach war es also zu gehen“in der Schweiz.