Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
20 Jahre für mehr Fairness
Zum Geburtstag der Agendagruppe „Eine Welt“gibt es eine Ausstellung im Heilig-Geist-Spital
RAVENSBURG - Seit zwei Jahrzehnten legt sich die „Agenda Eine Welt“für „eine achtsamere Welt mit Blick auf benachteiligte Menschen“ins Zeug, wie sie in ihrem Flyer kundtut. Mal ging es ein Jahr lang um Flüchtlinge, Fluchtursachen oder fairen Konsum, mal richtete man den Fokus auf das Geschäft mit der „Ware“Mensch, auf Gewalt gegen Kinder oder auf Aids. 2018 steht unter dem Motto „Klimawandel“, wobei Sprecher Anton Brehm klarstellt, eigentlich handle es sich um eine Klimakatastrophe. Darüber hinaus feiert die Agendagruppe heuer ihren 20. Geburtstag.
Im Lauf der Jahre wuchs die Zahl der Initiativen, die sich in der „Agenda Eine Welt“engagieren, auf fast 30 – darunter die Ortsgruppen von Amnesty International, Pax Christi, BUND, Attac oder Unicef, der Evangelische Kirchenbezirk Ravensburg, die Dreifaltigkeits-Kirchengemeinde oder die Katholische Erwachsenenbildung. Weitere Mitstreiter seien gern gesehen, versichert Angelika Vogler-Rieger, die ebenso wie Anton Brehm von Anfang an mit dabei ist. Weil beide, auch wenn es manchmal anstrengend ist, am Ball zu bleiben und selbst mit gutem Beispiel voranzugehen, überzeugt sind: „Wenn man nichts macht, passiert auch nichts.“Sophie Bader von der Freiwilligenagentur der Stadt Ravensburg lobt die „Agenda Eine Welt“denn auch als „besonders aktive“Vereinigung.
Dieses Jahr wurden bereits zwei gut besuchte Veranstaltungen auf die Beine gestellt: Franz Alt hat vor fast 400 Leuten im Schwörsaal die Zusammenhänge zwischen Klima-, Euro- und Flüchtlingskrise aufgezeigt. Und PH-Professor Andreas Schwab machte deutlich, inwiefern auch das Schussental im Sommer von der Erderwärmung betroffen ist. Wobei Bader besonders gefreut hat, dass auch Jugendliche dabei waren – und die Themen noch auf der Busfahrt nach Hause für Diskussionsstoff sorgten.
Nächster Termin ist der
Um 19 Uhr nimmt Professor Bruno Schmid im Weingartener katholischen Gemeindehaus Heilig-Geist die erste päpstliche Enzyklika „Laudato si“unter die Lupe, in der Franziskus sich zu Umweltverschmutzung, Klimawandel und dem Verlust der biologischen Vielfalt äußert. Am
19.30 Uhr, beleuchtet Petra Steinmair-Pösel im Haus der katholischen Kirche in Ravensburg, was
8. Mai, 27. April:
unser Lebensstil, der Klimawandel und eine Spiritualität der Nachhaltigkeit miteinander zu tun haben. Die Agenda-Leute hoffen, dass derartige Vorträge es schaffen, der Müdigkeit, die sich teilweise in Sachen Klimawandel breitmacht, entgegenzuwirken und konkrete Lösungsansätze zu vermitteln.
Am steigt eine bunte Geburtstagsparty mit Vorträgen und Musik im Heilig-Geist-Spital. Die Begleit-Ausstellung ist danach vier Wochen zu besichtigen. Am wird beim Aktionstag „Eine Welt“auf dem Marienplatz zwischen 9 und 13 Uhr dreimal Bodo Kloses neues Theaterstück „Land der Aufrechten“aufgeführt. Die Ehrenamtlichen wollen Passanten unter dem Motto „Global denken – lokal handeln“auf das
26. Juni 6. Oktober
Thema Klimawandel aufmerksam machen, wie Brehm deutlich macht. Am 19 Uhr, geht es dann weiter mit einem Gottesdienst in Liebfrauen, wo das Theaterstück nochmals gezeigt wird. Im Herbst will man außerdem den Film „Vom Steinbruch zum Tropenparadies“zeigen.
7. Oktober, Jugendliche erreichen
Zudem spricht Roland Paul zum Jahresende darüber, wie Kinder, die sich für die Erhaltung des Regenwaldes ins Zeug legen, weltweit Mittel für Erwerb und Erhalt des größten privaten Naturschutzgebiets in Costa Rica gesammelt haben – unter anderen die „Kakadus“von der Kuppelnauschule und das Kinderregenwaldteam der Edith-Stein-Schule. Außerdem hofft Brehm, dass Bundesentwicklungsminister Gerd Müller sein Versprechen wahr macht und noch einmal nach Ravensburg kommt. Am besten auch an die Schulen, um möglichst viele Jugendliche zu erreichen.
Dazu könnte auch eine entsprechende Präsenz im sozialen Netzwerk Facebook beitragen, glaubt Angelina Kolbl, momentan Bufti bei der Freiwilligenagentur Ravensburg. Brehm und Vogler-Rieger sind derweil froh, dass ihre Arbeit, auch wenn man das nicht messen könne, offenbar auch junge Menschen erreicht: So würden sich immer mehr Jugendliche in sozialen Projekten in Afrika, Asien oder Südamerika engagieren – laut Brehm aus dem Bedürfnis heraus, „etwas Sinnvolles zu tun“.